Ein Jahr nach seinem Ausscheiden: Bill Gates im Interview
Unsere Kollegin Ina Fried von CNET unterhielt sich mit Bill Gates über das ‘Tuva’ genannte Projekt und Physik, aber auch über Veränderungen bei Microsoft, Googles Betriebssystem Chrome sowie die Zukunft von Windows, das bald per Gesten gesteuert werden kann.
Am meisten Verbindung habe ich wahrscheinlich noch zur Forschungsabteilung. Ich war vor ein paar Wochen in den Labors in Cambridge und Indien. Die beiden sind sozusagen die Kronjuwelen, wenn es darum geht, sich nette neue Sachen für Microsoft auszudenken. Ein Beispiel, dass Sie sicher erstaunen wird, ist diese neuartige, räumlich sehende Kamera, die in etwas über einem Jahr fertig sein wird. Sie eignet sich nicht nur für Spiele, sondern für den Medienkonsum überhaupt. Wenn die Kamera für interaktive Meetings mit einem Windows-PCs verbunden wird, macht sie Zusammenarbeit und Kommunikation zu einer coolen Sache.
Das ist nur ein Beispiel für die Anwendung. Als wir es vorstellten, haben sich sowohl die Xbox- als auch die Windows-Leute darauf gestürzt. Seitdem sind die Ideen, wie es sich im Office-Umfeld nutzen lässt, viel konkreter geworden. Da kommt noch viel Aufregendes auf uns zu.
Fried: Habe ich den letzten Punkt richtig verstanden? Es geht um 3D-Kameras, ähnlich denen im Spiele-Controller Natal?
Gates: Genau, wie bei Natal. Es geht um die Software-Bibliotheken und die Anwendungen, die wir rund um Natal entwickeln.
Fried: Und das wird überwiegend für Spiele verwendet? Oder haben Sie auch andere Einsatzszenarien im Kopf?
Gates: Ich denke, der Nutzen ist im privaten Umfeld am größten. Aber auch beim Einsatz im Büro, in Verbindung mit einem Windows-PC etwa, kann es sehr vorteilhaft sein. Microsoft Research und die einzelnen Produktabteilungen sind da an vielen Sachen dran. Sinkenden Kosten werden im Lauf der Zeit dazu führen, dass man die Technologie auch in Büroumgebungen nutzen kann.