Steigende Preise: Oracle schlägt bis zu 60 Prozent drauf
Software aus dem Hause Oracle soll in Deutschland teilweise deutlich teurer werden. Damit erhöht der Datenbank-Spezialist innerhalb eines Jahres ein weiteres Mal die Preise. Für die Anwender ist dieser Schritt in Zeiten der Krise ein falsches Signal.
Nun sind es jedoch nicht diejenigen Produkte, die das Kerngeschäft von Oracle betreffen, die jetzt von den neuen Preisen betroffen sind, wie etwa Datenbanken oder Application-Server.
Die meisten Tools decken administrative Bereiche ab, sind Monitoring-Technologien oder sorgen für Compliance im Unternehmen. Für viele Unternehmen, die sich in geschäftskritischen Bereichen für eine Oracle-Datenbank entschieden haben, dürfte es außer Frage stehen, dass Tools wie das Diagnostics Pack oder das Tuning Pack zugekauft werden müssen.
Damit übernimmt Oracle in gewisser Weise das Geschäftsmodell manches Open-Source-Anbieters. Die Kernprodukte oder die Kerntechnologie sind nach wie vor günstig zu haben. Anwender, die jedoch diese Produkte einsetzen, werden schon bald weitere Tools brauchen, um diese Anwendungen auch zu Pflegen. Und hier versucht sich natürlich die Ellison-Company ohne gegenüber anderen Anbietern Zugeständnisse machen zu müssen, schadlos zu halten.
So umgeht Oracle auch Probleme, wie sie zum Beispiel SAP mit der Einführung des neuen Enterprise Support gemacht hat. Hier haben teilweise Neukunden sich gegen die Teuerung dadurch gewehrt, indem Verträge nicht unterzeichnet wurden.
Überträgt man Oracles Strategie nun auf die derzeit durchgeführte Übernahme von Sun Microsystems, dann wird die Frage interessant, wie Oracle nun die Tools rund um die quelloffene Datenbank MySQL bepreisen wird.