Im Juni 2008 hatte Oracle die Preise in den USA um fast 19 Prozent angehoben. Wegen des schwachen Dollars kamen davon in Deutschland damals nur etwa 3 Prozent an. Doch jetzt kostet etwa das Diagnostic-Pack statt 45 Euro satte 72 Euro. Bei den Oracle-Anwendern stößt diese Anhebung von 11 bis 60 Prozent allerdings auf Unverständnis.
“Der derzeitige Wechselkurs kann nicht als Grund für diese unverhältnismäßig starke Preiserhöhung gelten”, heißt es in einer Mitteilung der DOAG. Gerade angesichts der derzeitigen wirtschaftlichen Lage, sei dieser Schritt für die Anwendervereinigung nicht nachvollziehbar. Dennoch versucht sich die DOAG an einer Erklärung:
“Aus unserer Sicht versucht Oracle seine Marge weiter zu erhöhen, um die ehrgeizigen Wachstumsziele in Form von Zukäufen und deren Integration weiterhin realisieren zu können.” Die Oracle-Anwender sollen also für Ellisons Shopping-Tour mit zur Kasse gebeten werden, wenn sie schon von der Integration der einzelnen Technologien profitieren.
Dennoch sieht die DOAG noch einen gewissen Handlungsfreiraum und empfiehlt den Mitgliedern, dem Hersteller durch beharrliches Verhandeln einen Strich durch die Rechnung zu machen: “Dazu sollte unbedingt der unternehmensweite Lizensierungsbedarf der nächsten zwölf Monate in einem Paket verhandelt werden, um ein entsprechend interessantes Paket schnüren zu können.”
Es sei zudem wichtig, frühzeitig mit den Verhandlungen zu beginnen, um nicht unter Zeitdruck bei der Lizenzbeschaffung zu geraten. Noch ein kleiner Trick für die Verhandlungen mit dem Hersteller: “Oft ist es auch hilfreich, den Quartalsdruck des Herstellers auszunutzen und Verhandlungen an die Quartalstermine von Oracle zu knüpfen.”
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