Infineon wird nicht zerschlagen
Vergangene Woche äußerte der Betriebsrat des Münchner Halbleiterproduzenten Infineon Bedenken, dass ein US-Investor die Zerschlagung des Unternehmens vorantreiben könnte. Oder zumindest den Verkauf einzelner Teile. Dem hat nun Infineon-Chef Peter Bauer widersprochen.
Noch Anfang des Monats stand das Unternehmen wegen kurzfristig fälliger Schulden von fast 700 Millionen Euro mit dem Rücken zur Wand. Dann aber gab Infineon den Verkauf seiner Sparte für drahtgebundene Kommunikationschips für rund 250 Millionen Euro bekannt.
Zudem kündigte Bauer wenig an, dass eine kräftige Kapitalerhöhung zusätzlich bis zu 725 Millionen Euro in die Unternehmenskasse spülen soll. Einer der Hauptabnehmer der neuen Aktien soll der Finanzinvestor Apollo sein, der dadurch voraussichtlich knapp 30 Prozent der Anteile an Infineon übernimmt. Dafür hatten sich der Aufsichtsratschef Max Dietrich Kley und Vorstandschef Bauer stark eingesetzt
Apollo will sich den Einstieg möglichst bald vom Bundeswirtschaftsministerium genehmigen lassen. Die Zustimmung vom Bund ist nötig, weil Infineon sicherheitsrelevante Technologien herstellt, unter anderem bei Verschlüsselungstechniken. Dass Berlin den Einstieg ablehnt, gilt jedoch als unwahrscheinlich.