Mit einem schlechten Taschenrechner zum Mond

An Bord der Raumkapsel Columbia und der Mondfähre Eagle herrschte – gemessen an heutigen Maßstäben – eine beschauliche Datenlage. Beide waren mit dem Apollo Guidance Computer ausgestattet. Das Gerät war 30 Kilo schwer und mit einem Eingabefeld ausgerüstet, das an einen überdimensionalen Taschenrechner erinnert. Das Design war zwar schwerfällig, dafür konnten die Geräte auch in Raumfahrerkluft bedient werden, ohne andauernd daneben zu tippen.

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Mit jeweils 74 Kilobyte Speicherplatz und einem Arbeitsspeicher von 4 Kilobyte war der Bordcomputer mehr als überschaubar ausgerüstet. Diese Ausstattung mutet man heute nicht einmal mehr Handy-Besitzern zu. Der Computer arbeitete mit einer Taktgeschwindigkeit von einem Megahertz. Ein Steuerchip in einer Waschmaschine ist heutzutage mehr als zwanzig Mal so schnell. Dessen eingebauter Programmspeicher fasst 48 Kilobyte.

Dass die Mission Apollo 11 trotz der für heute unvorstellbaren Datenverhältnisse ein Erfolg wurde, liegt vor allem daran, dass die Computerarchitektur sieben Jahre lang maßgeschneidert wurde. Der Speicher für die Software des Apollo Guidance Computers bestand zum Beispiel aus Magnetkernen, die in Handarbeit mit feinen Kupferdrähten vernäht werden mussten.

Fünf weitere Apollo-Missionen, später auch mit dem eigenen Mond-Fahrzeug Lunar Rover, folgten, doch die letzten geplanten Missionen wurden abgesagt. Die Begeisterung an der bemannten Raumfahrt ging zurück, und selbst innerhalb der NASA gab es massive Kritik am wissenschaftlich unergiebigen “Transportunternehmen Apollo”.

Die aktuellen Zahlen bestätigen dies: Bei YouTube wurde der Filmausschnitt von der Mondlandung bisher zwei Millionen Mal angeklickt, das Video von Michael Jacksons “Moonwalk to Billie Jean” dagegen 20 Millionen Mal.

Silicon-Redaktion

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  • Bildergalerie Mondlandung
    Ist schon hochinteressant, nochmals die Bilder zu sehen, die vor 40 Jahren um die Welt gingen.
    Interessant auch, dass gem. Bild 11 die Eltern ihre Kinder bereits 300 Jahre vorher (1669) weckten. Müssen die bis zum Beginn des Spektakels einen langen Bart gehabt haben!

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