Wie schon 2008 verzeichneten die Experten auch 2009 ab Anfang Juni eine Stagnation des Spam-Aufkommens, die im Juli weiter anhält. Zudem setzte sich im 1. Halbjahr 2009 der Trend fort, dass sich der Spam-Versand auf die Wochentage Montag bis Freitag konzentriert, während das E-Mail-Volumen an Wochenenden regelmäßig um mehr als 20 Prozent sinkt.
“Die Ursache liegt nicht darin, dass Spammer Urlaub machen oder eine Fünf-Tage-Woche eingeführt haben, sondern im zunehmenden Missbrauch von Unternehmensrechnern zum Spam-Versand”, so Robert Rothe, Gründer und Geschäftsführer von eleven.
Die Rechner werden von Botnets gekapert, um, meist ohne Wissen ihrer Nutzer, Spam-E-Mails zu verbreiten. Dies soll vor allem reputationsbasierte Spam-Filter aushebeln, die vermeintlich ‘gute’ legitime von ‘schlechten’ Spam verbreitenden Absendern zu unterscheiden versuchen. An Wochenenden und während der Urlaubszeit, wenn viele Unternehmensrechner ausgeschaltet sind, sinkt oder stagniert daher das Spam-Aufkommen.
Verstärkt wurde der Effekt in diesem Jahr durch die Abschaltung eines Spam-freundlichen Internet-Providers Anfang Juni, die zu einem kurzzeitigen Rückgang des Spam-Aufkommens um etwa ein Viertel führte. Dass die Kapazität der Botnets allerdings auch im Sommer für Spam-Explosionen ausreicht, zeigten zwei massive Spam-Wellen Anfang Juli, die teilweise innerhalb von 24 Stunden zu einer Verdreifachung des durchschnittlichen Spam-Volumens führten.
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