Cybersquatting ist ein Fremdwort für Unternehmen
Deutsche Unternehmer sind oftmals plan- und orientierungslos, wenn es um Know-how in Sachen World Wide Web geht. Das ist ein Ergebnis der Online-Umfrage des Domainnamen-Spezialisten NetNames.
Nur ein Viertel der teilnehmenden Unternehmen nutzt demnach ein Domainnamen-Management und zwei Drittel wissen nicht, was Cybersquatting bedeutet. Zudem haben die meisten Befragten nur die gängigen Domains .de und .com gesichert. Die Registrierung weiterer Domains wie .info, .net oder die neue .tel-Domain spielt bei ihnen keine Rolle.
76 Mitarbeiter von überwiegend IT- und Handelsunternehmen beteiligten sich an der NetNames-Umfrage. 56 Befragte gaben an, kein professionelles Domainnamen-Management in ihrem Unternehmen einzusetzen. Zwölf Umfrageteilnehmer wussten nicht, ob es so etwas bei ihnen gibt.
Die Registrierung von Domainnamen wird bei fast der Hälfte der Teilnehmer von der jeweiligen IT-Abteilung übernommen, gefolgt von weiteren 36 Prozent, die diese Verantwortung einzig dem unternehmenseigenen Webteam zusprechen. Nur bei wenigen und in erster Linie kleinen Unternehmen ist die Domainregistrierung Aufgabe der Geschäftsleitung. Unachtsam scheinen die Unternehmen mit dem allgemeinen Domainportfolio umzugehen. So wurden die Endungen nachgefragt, die das Unternehmen für seinen Online-Auftritt registriert hat. Das Ergebnis: 64 Teilnehmer haben das Suffix .de registriert und 60 Teilnehmer die Endung .com. Mit gerade mal acht Registrierungen landete .net auf dem dritten Rang. Des Weiteren wurden mehrfach .eu, .info und die Endung .tv genannt.
Warum eine Fokussierung auf lediglich eine oder wenige Endungen gefährlich sein kann, erläutert Bernd Beiser, Geschäftsführer von NetNames Deutschland: “Häufig nutzen vor allem Cyberkriminelle das Interesse an bestimmten Themen oder Firmen. Sie nutzen dann nicht registrierte Domains oder falsch geschriebene Seiten, um gefälschte Waren zu vertreiben, oder um sich durch Klick-Betrug Einnahmen zu ergaunern. Das kann dem Image des Unternehmens erheblichen Schaden zufügen.”
Ahnungslos zeigte sich die Mehrheit der Umfrageteilnehmer zudem beim gefährlichen Cybersquatting. 53 Prozent wissen nicht, was dieser Begriff bedeutet und 15 Prozent hielten den Begriff sogar für den offiziellen Registrierungsprozess von Webadressen. Auf die richtige Erklärung, dass es sich um das Besetzen von fremden Domainnamen handelt, kamen gerade mal 32 Prozent.