Im Rahmen der Infineon-Kapitalerhöhung von insgesamt 725 Millionen Euro wollte Apollo ursprünglich bis zu 29,9 Prozent an dem TecDax-Unternehmen erwerben. Weil aber die Kapitalerhöhung des Münchner Chipherstellers am Aktienmarkt unerwartet gut angenommen wurde, wird der Finanzinvestor möglicherweise nur einen Anteil von 15 Prozent erreichen, berichtet die Financial Times Deutschland (FTD).
Wenn Apollo weniger als 15 Prozent erreicht, haben die Amerikaner das Recht auf Rücktritt. Insider gehen davon aus, dass der Fonds dieses Rücktrittsrecht auch wahrnehmen wird. Apollos Ziel war es zwei Vertreter in den Infineon-Aufsichtsrat zu entsenden. Einer davon sollte Manfred Puffer sein, der gleichzeitig auch der Aufsichtsratsvorsitzende werden sollte. Damit wollten die Amerikaner ihren Einfluss auf das Unternehmen, hinsichtlich Führung und Strategie absichern.
Bis kommenden Montag, dem 3. August, läuft noch die Bezugsfrist für die bis zu 337 Millionen neuen Aktien. Im normalen Fall sinkt der Aktienkurs bei einer so großvolumigen Kapitalerhöhung. Seit dem Bezugsfristbeginn am 20. Juli, lag der Aktienkurs fast immer über 2,70 Euro und damit höher als vor Verkündung der Kapitalerhöhung.
Apollo müsste derzeit pro Aktie etwa 3 Euro ausgeben. Bislang ist offen, ob Apollo Bezugsrechte gekauft hat. Denn dann kann der Finanzinvestor eine Aktie zu einem Bezugspreis von 2,15 Euro erwerben. Bis Mittwochmittag wurden erst 26 Prozent der Bezugsrechte gehandelt. Apollo müsste jedoch circa 50 Prozent der Bezugsrechte kaufen, um den angestrebten Anteil an Infineon zu erreichen. Der Handel mit den Bezugsrechten endet am Donnerstagabend. Die Infineon-Aktie steht derzeit (Stand 13:08 Uhr) bei 2,52 Euro und verbucht damit ein Minus von 7,69 Prozent. Eröffnet hatte der Kurs am Donnerstag bei 2,79 Euro.
Für Apollo wäre das Scheitern ihres Vorhabens eine große Enttäuschung. Der Finanzinvestor hatte acht Monate lang mit Infineon verhandelt und dazu mehrere Beratungsunternehmen, wie PWC und JP Morgan eingesetzt.
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