Sagen Sie, Sie waren doch mal beim KBW. Im Volke sollen Sie sich bewegen, hat der große Bootsmann Mao Tse Tung gesagt, gerade so, wie der Fisch im Wasser schwimmt.
Der Mann hat ja viel Unsinn erzählt. Aber, dass er gemeint hätte, man solle es der Bourgeoisie gleichtun und sich im Daimler an den Pool chauffieren lassen, ist nicht überliefert.
Auf gerade mal 248 Google-Treffer bringen es die Einkommen der niedergelassenen Ärzte, die diese Woche bekannt geworden sind. Die sind im ersten Quartal des Jahres um acht Prozent gestiegen.
Eigentlich hätte ja auch das hübsche Schlagzeilen abgeben können. Schließlich gab’s erst vor kurzem Ärzte-Demos. Und nach all dem, was sich die Journaille damals von den Doktoren in die Feder diktieren ließ, hätte man den Eindruck haben können, dass bald Hungerrevolten die Villengebiete am Starnberger und am Ammersee erschüttern.
Jetzt also ist’s offiziell, dass die Spitzenverdiener noch einmal mehr bekommen. Was nicht verwunderlich ist, müssen ihre Patienten doch dafür mehr an Krankenversicherungsbeiträgen bezahlen. Folglich kommt mehr Geld bei den Doktoren an und das irgendwann einmal heraus. Gegen die Logik hilft halt auch keine ärztliche Kunst.
Die Einkommenserhöhung für die Ärzteschaft kostet um einiges mehr als die Spritztour der Ministerin nach Alicante. Aber sie gibt keine so guten Headlines ab.
Vergütungsverordnungen sind halt furchtbar kompliziert. Unter 500 Euro Spritgeld hingegen kann sich jeder etwas vorstellen.
Überhaupt versteht es die Elite hierzulande inzwischen, sehr virtuos mit den wirklichen Skandalen umzugehen. Oskarreif war doch, wie der Telekom-Chef Rene Obermann in Talkshows den Zerknirschten gab!
Hartmut Mehdorns Sache war das nicht. Und deshalb ging er mit einer Abfindung von wohl 4,8 Millionen im Alter von 66 3/4 Jahren in den Ruhestand. So kann die Rente mit 67 durchaus sozial verträglich sein.
Frank-Michael Mros wiederum ist zu jung für den Ruhestand. Deshalb wurde er im April als Lidl-Deutschland-Chef kurz gefeuert, um im Juni als Großbritannien-Chef wieder eingestellt zu werden. Die Elite weiß halt, worauf es ankommt. Ulla Schmidt hingegen gehört nicht zur Elite.
Frau Ministerin,… Nein, bloß nicht! Tun Sie nicht, was Ihre politischen Gegner fordern, während sie sich den Bauch vor Lachen halten.
Kein Rücktritt. Ulla, so wie Sie beieinander sind! Sie würden doch sogar bei Ihrer Demission in ein Fettnäpfchen treten – oder wenn grad keins bereitstünde, dann doch zumindest in ein Sangria-Eimerchen.
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