Doch seit Anfang 2009 herrsche Kundenschwund und HanseNet verliere im umkämpften DSL-Markt an Boden, heißt es in dem Bericht. Gemessen am Umsatz weise das Unternehmen starke Überkapazitäten auf. Am stärksten gefährdet seien die vier Callcenter in Hamburg, Rostock, Duisburg und Saarbrücken, die derzeit fast 1500 fest angestellte Mitarbeiter beschäftigen.
Insgesamt hat HanseNet rund 2300 Mitarbeiter, davon 1300 in der Konzernzentrale in Hamburg. Die Kürzungspläne stehen nach diesen Angaben mit dem Plan der HanseNet-Mutter Telecom Italia im Zusammenhang, die deutsche Tochter zu verkaufen. Als aussichtsreichster Kandidat gelte der spanische Telekom-Konzern Telefónica, zu dem in Deutschland unter anderem der Mobilfunkanbieter O2 gehört.
HanseNet hat unterdessen Halbjahres-Zahlen vorgelegt. Demnach erwirtschaftete das Unternehmen in den ersten sechs Monaten im Privat- und Geschäftskunden-Bereich einen Umsatz von 568,7 Millionen Euro – das sind 5 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Gesamtzahl der DSL-Kunden sank in den ersten sechs Monaten um 3 Prozent auf 2,289 Millionen.
Das operative Ergebnis (EBITDA) konnte dagegen auf 122,5 Millionen Euro gesteigert werden – ein Plus von 6 Prozent. “Unter Berücksichtigung der allgemeinen deutschen Marktsituation und der Tatsache, dass das Unternehmen in den letzten sieben Monaten durch einen offiziellen Verkaufsprozess gegangen ist, sind diese Ergebnisse positiv einzuschätzen” sagte Paolo Ferrari, seit März Geschäftsführer von HanseNet.
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