Wie gewöhnlich unter Berufung auf informierte Kreise berichtet das Wall Street Journal, dass Mike Zafirovski, unter dessen Führung Nortel in den Gläubigerschutz nach Chapter 11 abglitt, und der auch den von Nokia Siemens Networks und Research in Motion kritisierten Verkauf der Nortel-Mobilfunksparte an Ericsson verantwortete, innerhalb der nächsten Wochen seinen Hut nehmen wird. Von Nortel liegt derzeit noch kein Kommentar zu dem Bericht vor.

Zafirovski übernahm 2005 bei dem kanadischen Traditionsunternehmen das Ruder und sollte es wieder auf Erfolgskurs bringen. Nortel investierte in neue Technologien und konnte auch einige Großaufträge bei US-Carriern gewinnen. Zudem bereitete sich das Unternehmen auf einen Generationswechsel von kabellosen Technologien vor.

Als die Finanzwelt ins Trudeln kam, stoppten die Netzbetreiber nicht nur ihre Bestellungen bei Nortel, sondern auch einige Übernahmen aus den vergangenen Jahren ließen sich plötzlich nicht mehr finanzierten. Der Ausrüster musste in die Insolvenz. Noch im Frühjahr war man bei dem Unternehmen überzeugt, gestärkt aus dieser Krise hervorgehen zu können. Inzwischen ist von diesem Geist nichts mehr zu spüren.

So hat Ericsson für 1,3 Milliarden Dollar die Mobilfunk-Geschäftsbereiche für CDMA und LTE (Long Term Evolution) von Nortel gekauft. Auch weitere Unternehmensteile sollen zum Verkauf stehen. Offenbar hat man sich längst von dem Gedanken, Nortel als reduziertes und restrukturiertes Unternehmen weiterbestehen zu lassen, verabschiedet. Und bei dieser Strategie ist auch der Abtritt Zafirovskis nur folgerichtig.

Silicon-Redaktion

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