Österreich hat aktuellere SAP-Software als Deutschland
Die Anwender in der Alpenrepublik liegen bei der Einführung neuer SAP-Produkte etwas vor den deutschen Kollegen. Das mag aber auch ein bisschen an der Größe der beobachteten Unternehmen liegen. Beiderorts wird jedoch nach wie vor R/3 und ERP 6.0 gerne parallel eingesetzt.
Im Rahmen einer im April 2009 durchgeführten Befragung des auf SAP spezialisierten Münsteraner Marktbeobachters Raad Research bei mehr als 250 SAP-Bestandskunden in Österreich wurde unter anderem auch nach dem Einsatz der gängigen SAP-Produkte gefragt.
Im Vergleich zu Deutschland ist in Österreich bereits ein höherer Einsatzstatus von SAP ERP (67 Prozent) zu verzeichnen. So haben in Österreich deutlich mehr Bestandskunden SAP ERP im Einsatz als R/3. Dieses SAP-Produkt ist allerdings auch noch bei 50 Prozent der Unternehmen produktiv.
Hier zeigt sich ein gängiges Migrationsmuster: viele Unternehmen fahren R/3 und SAP ERP noch eine Zeitlang im Parallelbetrieb. Sind alle Prozesse auf die neue Software migriert worden, wird R/3 zügig abgeschaltet.
Mit 21 Prozent setzen deutlich mehr Unternehmen in Österreich die Business Suite ein. In Deutschland sind es derzeit nur 15 Prozent. R/3 und ERP 6.0 laufen so lange parallel, bis alle Prozesse auf den neuen Release migriert sind.
Im Vergleich zu Deutschland wird die SAP Business Suite in der österreichischen Zielgruppe deutlich stärker angenommen (zum Vergleich: 15 Prozent Deutschland zu 21 Prozent in Österreich). Prinzipiell ist der Bedarf für die Funktionalitäten also da. Allerdings legt die österreichische Stichprobe den Schwerpunkt auf die großen und größten Unternehmen in Österreich, während in Deutschland deutlich mehr mittelständische SAP-Kunden in der Stichprobe vertreten sind.