Das Gericht erließ eine permanente Verfügung. Diese “verbietet Microsoft in den Vereinigten Staaten den Vertrieb jeglicher Word-Produkte, die in der Lage sind .XML-, .DOCX- oder DOCM-Dateien (sogenannte XML-Dateien) zu öffnen, die angepassten XML-Code enthalten”. Das geht aus einer Mitteilung der klagenden Firma i4i hervor.
Eine ausführliche Stellungnahme von Microsoft gibt es bislang noch nicht, in einer ersten Reaktion aus Redmond hieß es jedoch, dass man gegen das Urteil Berufung einlegen werde.
XML bildet seit der Einführung von Office 2007 die Basis der Dokumentenformate von Microsofts Büropaket. Ein großer Vorteil der Seitenbeschreibungssprache ist, dass sie auch für Menschen und nicht nur für Maschinen lesbar ist. Anders als HTML, das vordefinierte Tags (Formatauszeichnungen) nutzt, erlaubt XML Entwicklern und Nutzern, ihre eigenen Formate für Daten zu definieren – etwa Preis und Name eines Produkts.
i4i hatte bereits im März 2007 Klage eingereicht: Microsoft verletzte ein i4i-Patent aus dem Jahr 1998. Es macht manuell eingebettete Formatierungscodes in Textdokumenten durch Verwendung von XML überflüssig. Nach dem aktuellen Urteil des US District Court for the Eastern District of Texas hat Microsoft jetzt 60 Tage Zeit, Word vom Markt zu nehmen oder die patentierte Technologie zu entfernen.
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Patentverletzung durch Microsoft
Wen wunderts. MS ist sich selbst der eigene Gott. Endlich stutzt die Redmonder mal jemand.
Aber. Es gibt zu MS und MS Office ja Alternativen. Ich sag nur OpenOffice oder StarOffice. Ist doch jeder selbst schuld, wenn er die Software nicht benutzt.
so ein quatsch @Winfried
Microsoft Word ist die einzige enterprise-taugliche Textverarbeitung.
Selbst als Student fehlen einem bei OpenOffice Writer häufig Funktionen oder funktionieren nicht so wie erwartet.
Urteil
Ein weltfremdes Urteil zu fällen ist für Richter doch die einzige Möglichkeit, die Aufmerksamkeit der Medien auf sich zu lenken.
MS Word
Winfried hat recht, jeder der nicht OpenOffice benutzt hat selbst Schuld. Für ein schlechtes Produkt Geld auszugeben wenn es etwas besseres preiswerter gibt ist ... jeder weiß selbst welches Wort fehlt.
Außerdem läuft OpenOffice auch auf modernen Betriebssystemen und nicht nur auf Windows.
Schön, wenn MS mal einen offiziellen Dämpfer bekommt
Gruß
Wolfgang
Gar keine Enterprise-taugliche Textverarbeitung
Alternativen? Höchstens als Nischenprodukte. In unserem Konzern ist Word an rund einem Drittel der gemeldeten, unwiederbringlichen Datenverluste beteiligt. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um umfangreichere Dokumente, an denen im Laufe des Tages intensiv gearbeitet wurde und die dann von Word in den Abgrund gerissen wurden.
Dabei sind auch Dateien betroffen, von denen User mehrere Vorversionen unter anderen Namen gespeichert hatten und bei denen die internen Fehler schon dormant in älteren Dateiversionen vorlagen und bei der Weiterarbeit prompt zu erneutem Datenverlust führten. Dieser Anteil ist in den letzten Jahren relativ stabil geblieben und schien sich erst seit der Einführung des docx-Formates von Word 2007 etwas zu verringern, weil dieses Format nun mal zumindest "weniger proprietär" ist als die Vorgänger. Klar, ist ja auch geklaut.
Als großer OpenSource-Verfechter habe ich aber leider auch keine nennenswert besseren Erfahrungen mit dem Einsatz von OpenOffice.org in einem internationalen Konzernumfeld gemacht, und alle anderen mir bekannten Alternativen kommen in diesem Umfeld in der Regel gar nicht erst in Frage, weil sie entweder nicht in genügend lokalisierten Fassungen existieren oder nicht mit multilingualen Dateien umgehen können oder andere fatale Defizite aufweisen, entweder technischer oder funktionaler Natur. Vom Dokumentenaustausch ganz zu schweigen, denn im Moment braucht man allen xml-Ansätzen zum Trotz immer noch Konverter und Filter für Import und Export, und deren Qualität ist alles andere als optimal.
Nur deshalb bleibt ein so katastrophal fehlerträchtiges Produkt wie Word der De-facto-Standard der gesamten Weltwirtschaft.
Früher oder später wird es vielleicht endlich mal ein einheitliches, genormtes (xml-basiertes?) Format für Textdokumente geben, das dann mit beliebigen Anwendungen ohne Konvertierung bearbeitet werden kann. Und erst dann wird man sich seine Anwendungen tatsächlich selbst nach Qualitätsgesichtspunkten aussuchen können. Noch sind wir davon aber trotz aller Schritte in diese Richtung meilenweit entfernt.
Open Office?
Sorry, aber Open Office als Alternative? Man mag zu MS$ stehen wie man will, aber die Office-Reihe gehört mit zu den besten Produkten. Allerdings immer erst nach dem 1. Service Pack.
Wer dagegen produktiv mit Op.Of. gearbeitet hat (nicht nur mal ein Briefchen schreiben), steht doch kurz vorm Overkill.
Gruss aus NRW...Dieter