“In der ersten Projektphase verfügen wir nun über eine Summe von über 20 Millionen Euro”, sagte Professor Dr. Gerhard Fettweis, Koordinator des Forschungsprojektes und Inhaber des Vodafone-Stiftungslehrstuhls für Mobile Nachrichtensysteme an der TU Dresden. “Damit sind jetzt auch die finanziellen Grundlagen für das Projekt und unsere Forschung gelegt.”
Insgesamt hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Bescheide von 11 Millionen Euro ausgegeben. Ein Großteil der weiteren Mittel wird von den Unternehmen und Institutionen aufgebracht, die an dem Projekt teilnehmen. Ziel des vom BMBF geförderten Spitzenclusters Cool Silicon ist die Steigerung der Energieeffizienz in den Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT).
Schon heute verursacht die IKT so viele CO2-Emissionen wie der zivile Luftverkehr. Für den Betrieb aller IKT-Systeme werden heute etwa zehn Prozent der gesamten elektrischen Energie benötigt – Tendenz steigend. “Im Jahr 2020 werden wir 40 Prozent der heutigen Kraftwerksleistung nur für den Betrieb der Kommunikationstechnik einsetzen müssen”, so Fettweis. Die Herausforderung liege in der massiven Steigerung der Energieeffizienz. Und genau das sei das Ziel des Spitzenclusters Cool Silicon.
Im Mittelpunkt stehen drei technische Leitprojekte: ‘CoolComputing’, CoolReader und ‘CoolSensornet’. Bei CoolComputing geht es um die Senkung des Energieverbrauchs bei Chips und Computern – und zwar bereits in deren Entwicklungsphase. Die Experten haben vor allem die riesigen Serverfarmen von Google, Telekom und Co. im Blick, denn diese benötigen sehr viel Strom: So verbraucht man bei einer Such-Anfrage bei Google genauso viel Elektrizität wie die Energiesparlampe, die eine Stunde leuchtet.
CoolReader wiederum beschäftigt sich mit der Entwicklung eines leichten und robusten E-Papers, das mittels einer speziell entwickelten, energieeffizienten Mobilfunkschnittstelle Daten und Dokumente empfangen und versenden kann. Mit Hilfe von Solarzellen soll das Produkt nahezu energieautark arbeiten.
CoolSensornet wiederum forscht an sich selbst versorgenden und autark arbeitenden Sensoren, die als ‘mitfliegende Engel’ die Materialermüdung bei Flugzeugen ständig messen und die Messergebnisse per Funk übertragen. Einmal in die Leichtbau-Flügel eingebaut sollen die Sensoren eigenständig arbeiten. Die notwendige Energie erzeugen sie selbst aus den Schwingungen der Flügel. Der Clou: Die Forschungsergebnisse lassen sich auch auf andere Bereiche übertragen – zum Beispiel auf Schienenfahrzeuge, Brückenbauwerke oder beim Häuserbau in erdbebengefährdeten Gebieten.
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