Google-Würmer

Bild hat tapfer dagegen angeschrieben: 740 Artikel! Und vor allem zum Schluss sein in unzähligen Schlammschlachten bewährtes Arsenal eingesetzt: Sex, Fußball und sprachliche Neuschöpfungen mit wenigen Silben.

Das mag hart klingen, aber darin kommt ebenfalls Schaffensfreude zum Ausdruck. Sagt man doch in Bayern auch, wenn man etwas besonders gerne tut: “Das taugt mir.” Ergo: Etwas schaffen, was taugt, und daher etwas taugen, kann man nur, wenn’s einem taugt. Jeder weiß das. Und um’s auszudrücken, taugt so richtig das Wort “taugen”.

Bezeichnend ist auch, was Google-News liefert, wenn man nach “soziales Netz” sucht: an erster Stelle einen Artikel aus der Welt über “Facebook und Co”. Dieser Begriff verliert zunehmend seine alte Bedeutung, weil jenem ein Pendant in der verhartzten Realität fehlt.

Wie unmodern der ursprüngliche Wortsinn geworden ist, machte dieser Tage Harald Christ deutlich, als er der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sagte, dieses soziale Netz sei “an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit gekommen”. Er meinte damit wohl, man solle weiter bei 4er Hartzern, Kassenpatienten und Sozialrentnern sparen.

Das ist ein untrügliches Zeichen! Seine Partei, die SPD, weiß nämlich, dass ihr politisches Haltbarkeitsdatum abgelaufen ist. Und sie glaubt, dagegen halten zu können, indem sie bei Wahlkämpfen Leute in ihr so genanntes Kompetenzteam nimmt, die sie für modern hält.

Und das sind vornehmlich solche, die flapsige Sprüche ablassen, welche bei FAZ-Lesern gut ankommen. Sowas hält die SPD für Wirtschaftskompetenz, wenn einer den Koobface in der Legacy-Version des sozialen Netzes macht.

Ja, was vor der Ära der Informationsgesellschaft liegt, das ist jetzt Historie. Und damit ist nicht die Chronik vom Firefox gemeint.