Virtuelle Content-Filter für Unternehmen

Optenet wurde 1997 in Madrid gegründet und bietet Content-Filtering-Lösungen für Internet Service Provider (ISP) und Unternehmen an. Georgeta Toth, Regional Director Central Europe, über die Ziele von Optenet in Deutschland, Internetsperren in Deutschland und in der EU sowie die Multi-Tenancy-Technologie.

silicon.de: Sollen auch Privatanwender den Namen Optenet kennen oder reicht es Ihnen, wenn die Einkäufer der ISPs wissen, wer Sie sind?

Toth: Aktuell beträgt der Anteil des ISP-Geschäfts 80 Prozent. In zwei Jahren wollen wir aber 50 Prozent des Umsatzes mit Unternehmen und 50 Prozent mit ISPs erwirtschaften. An die Endkunden der ISPs werden wir auch in Zukunft nicht direkt herantreten. Es gibt aber ISPs für die es interessant sein kann, mit der Marke Optenet zu werben. Die Entscheidung, unter welcher Marke Optenet angeboten wird, werden wir aber weiterhin unseren Kunden überlassen.

silicon.de: Der Bundestag hat im Juni das ‘Gesetz zur Erschwerung des Zugangs zu kinderpornografischen Inhalten in Kommunikationsnetzen’ beschlossen. Viele Menschen begrüßen das Gesetz, andere sehen darin den Beginn staatlicher Zensur im Internet. Wenn ich es richtig verstehe, hat Optenet die Lösungen im Angebot, mit denen das Gesetz umgesetzt werden kann?

Toth: Bei dem vom Bundestag geplanten Gesetz handelt es sich im Grunde um eine einfache Blacklist-Verwaltung. Das können wir natürlich auch. In Ländern wie Schweden und Großbritannien sind die Provider, was Kinderpornografie im Internet anbelangt, ja schon seit geraumer Zeit verstärkt unter Druck.

Unserer Meinung nach wird die Diskussion momentan allerdings viel zu einseitig geführt. Denn es geht doch vor allem auch darum, Eltern aufzuklären und sie dabei zu unterstützen, die Aufsichtspflicht gegenüber ihren Kindern auch im Internet wahrzunehmen. Bereits heute kommen deutsche Provider auf uns zu, weil sie ihren Kunden eine einfache Lösung anbieten wollen, mit der sie ihre Kinder vor den Gefahren schützen können.