Virtuelle Content-Filter für Unternehmen
Optenet wurde 1997 in Madrid gegründet und bietet Content-Filtering-Lösungen für Internet Service Provider (ISP) und Unternehmen an. Georgeta Toth, Regional Director Central Europe, über die Ziele von Optenet in Deutschland, Internetsperren in Deutschland und in der EU sowie die Multi-Tenancy-Technologie.
silicon.de: Sie arbeiten unter anderem im Safer Internet Programme der Europäischen Kommission mit. Wissen Sie, ob auf der EU-Ebene ähnliche Internetsperren diskutiert werden?
Toth: In Brüssel wird derzeit ein Entwurf für einen neuen Rahmenbeschluss zur Bekämpfung des sexuellen Missbrauchs von Kindern debattiert. Artikel 18 des Entwurfs nennt auch die Sperrung des Zugangs zu Webseiten, dieser soll aber auf das Nötige beschränkt werden. Im März hat sich außerdem das EU-Parlament dafür ausgesprochen, dass die Mitgliedstaaten die Freiheiten der Bürger nicht einschränken dürfen. Gleichzeitig sprach sich das Parlament für den besonderen Schutz von Kindern im WWW aus, wonach auch das sogenannte Grooming – also die Kontaktaufnahme zu Kindern durch Pädophile – unter Strafe gestellt werden soll.
Ziel all dieser Initiativen ist es, europaweit eine einheitliche Regelung für die Nutzung des Internets nach rechtsstaatlichen Prinzipien zu bewirken. An einer EU-weiten Regelung, die vielleicht irgendwann sogar als Steilvorlage für eine globale Regelung gelten kann, führt kein Weg vorbei, denn das Internet ist staatenübergreifend organisiert.
silicon.de: Zurück zu Optenet. Als technologischen Vorteil führen Sie Ihre Multi-Tenancy-Technologie ins Feld. Was ist darunter zu verstehen?
Toth: Multi-Tenancy bedeutet Multimandanten-Fähigkeit, das heißt, wir können innerhalb einer physikalischen Installation beliebig viele Einzelinstallationen aufsetzen und betreiben. Wir ermöglichen ein mehrstufiges Regelwerk für die Administration der einzelnen Instanzen und können innerhalb von Minuten neue Absicherungspunkte hinzufügen.
Die ‘Security Suite’ wurde von Grund auf als virtualisierte Lösung entwickelt und ist dadurch heute extrem skalierbar. Bisher haben wir unser Limit noch nicht erreicht. Wir sind davon überzeugt, dass es für unsere Software keine Obergrenze gibt. Wenn wir jemals an eine Grenze stoßen werden, dann liegt das an der Hardware. Unsere Technologie wurde für Provider entwickelt und ist bei ihnen im Einsatz, wir messen extreme Geschwindigkeiten bei einem sehr hohen Datendurchsatz.