LED: Mythen und Fakten
LED-Leuchten – tagtäglich blinken sie uns entgegen, wenn wir den Computer anschalten. Doch die kleinen Lampen können mehr und haben sich in den letzten Jahren zu wahren Beleuchtungskünstlern gemausert. Ein Gastbeitrag von Ralf Bühler, Vice President EMEA bei Cree.
Voraussetzung dafür war die Entwicklung von Hochleistungs-LEDs, die verschiedenste Einsatzmöglichkeiten in elektronischen Geräten, Möbeln, Baumaterialien und sogar Kleidung eröffnete. Von der winzigen Anzeigen- bis zur stattlichen Straßenleuchte: Die Karriere der LED verlief steil. Was aber sind die harten Fakten, die hinter der LED-Technologie stehen und welche Mythen ranken sich immer noch rund um das Thema LED?
Durch LEDs erzeugtes Licht ist kaltes Licht
Falsch – LED-Leuchten weisen heute ein besonders großes Farbspektrum auf. Die Farbe einer LED ergibt sich in Abhängigkeit von der Farbtemperatur, die in Kelvin (K) angegeben wird. Hier gilt, je niedriger die Farbtemperatur, desto wärmer das Licht. Weiße LEDs sind beispielsweise in drei verschiedenen Farbtönen erhältlich: warmweiß mit einer Farbtemperatur von 2.600K bis 3.700K, neutralweiß (3.700K – 5.000K) sowie kaltweiß (5.000K – 10.000K). Ein weiterer Vorteil ist, dass LED Leuchten sich nahezu ohne Farbveränderung dimmen lassen.
LEDs sind zu schwach für allgemeine Beleuchtungsanwendungen
Falsch – Die Helligkeit einer LED steigt mit ihrer Leistungsaufnahme. Moderne Hochleistungs-LEDs können bis zu 100 Lumen pro Watt liefern. Im Labor wurden bereits Werte bis zu 161 Lumen pro Watt erreicht. Solche LEDs sind damit noch heller als 100 Watt Glühbirnen, verbrauchen aber weniger Energie, um diese Helligkeit zu erreichen und haben zugleich eine 50mal längere Lebensdauer.
LEDs erzeugen ‘künstliches’ Licht
Falsch – LEDs zeichnen sich durch einen hohen CRI (Color Rendering Index) aus. Der CRI ist ein Farbwiedergabe-Index, der zur Charakterisierung von Lichtquellen hinsichtlich ihrer “Natürlichkeit” dient und zwischen 0 und 100 liegen kann. Je höher der CRI-Wert, desto natürlicher werden Farben wiedergegeben und desto angenehmer wird das Licht empfunden. Der CRI von Leuchtstoffröhren liegt beispielsweise nur bei 72. Im Vergleich dazu liegt der CRI-Wert von LEDs bei 80 bis 90.