Die bisher geplante staatliche Förderung für den Breitband-Ausbau in Deutschland sei deutlich zu gering, hieß es in einer Analyse der Beratungsfirma Booz & Company. Im europaweiten Vergleich der staatlichen Investitionsprogramme zum Breitbandausbau lande Deutschland mit staatlichen Hilfen von 150 Millionen Euro nur im letzten Drittel.
“Die Anwendungen der Zukunft wie Telemedizin, Telelearning oder die interaktive Kollaboration über verschiedene Gewerbestandorte verlangen langfristig Bandbreiten von über 100 Mbps – deutlich mehr als das gegenwärtige Programm der Bundesregierung ermöglichen soll. Flächendeckend verfügbar sind heute sogar nur 512 Kbps bis 2 Mbps. Will Deutschland hier nicht den internationalen Anschluss verlieren, müssen der Staat und die Industrie jetzt beim Ausbau eines flächendeckenden Glasfasernetzes bis zum Endverbraucher an einem Strang ziehen”, so Roman Friedrich, Partner und Telekommunikationsexperte bei Booz & Company.
Zudem sei die flächendeckende Versorgung mit Breitbandanschlüssen entscheidend im internationalen Wettbewerb, heißt es in der Analyse. Erhöhe ein Staat die Rate der schnellen Internetzugänge um zehn Prozentpunkte, so steige in den nächsten fünf Jahren die Arbeitsproduktivität um 1,5 Prozentpunkte, heißt es in der Analyse.
Vorreiter im weltweiten Wettbewerb um die schnellen Internetanschlüssen sind Südkorea, Hongkong und Japan. In Europa sind es Schweden und Norwegen. Deutschland befindet sich im globalen Wettbewerb nicht einmal unter den Top-15-Ländern.
Im weltweiten Vergleich der Pro-Kopf-Investitionen der einzelnen Länder liegt Australien mit 1071 Euro klar auf Rang 1, gefolgt von Neuseeland mit 154 Euro. Auch Singapur liegt weit vorn und investiert bis dato insgesamt 533 Millionen Euro. Das entspricht einer staatlichen Investition von 116 Euro pro Kopf. Dagegen sind die 1 Euro 50 Cent, welche die Bundesregierung pro Einwohner zu investieren gedenkt, fast vernachlässigbar.
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Breitbandausbau
Wer braucht schon Breitband? Dank Abwrackprämie und Konjunkturprogrammen haben wir doch jetzt alle neue Autos und gut ausgebaute Strassen, da können wir die Daten doch per Boten hin und her schicken - und Arbeitsplätze schafft das auch.
milchmädchenrechnung?
Kann es sein, das in dieser "Kalkulation" unberücksichtigt ist, dass das hiesige Netz bereits heute sehr weitgehend ausgebaut ist? Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern?
Interessant und deutlich aussagerkräftiger wären doch die geplanten Ausgaben pro Haushalt, für die noch kein Breitbandanschluss verfügbar ist.
Stimmt schon ...
... nun, bei meiner täglichen Arbeit muss ich feststellen, dass der Bericht wahrscheinlich noch untertreibt ... an manchen Orten in München City (am mittleren Ring) gehen einfach nicht mehr, als 2,5 MBit down ... Kollegen von mir, die in Vororten wohnen, Richtung Nord und Richtung West, laborieren mit gebündelten ISDN-Kanälen, bzw. mit der schwindeligen DSL-Light mit 384 kbit down ... also D ist wirklich eine Bananenrepublik ...
PeMa