Microsoft wehrt sich gegen Word-Verbot
Mit einem Antrag vor einem US-Berufungsgericht versucht Microsoft den drohenden Verkaufsstopp seines Textverarbeitungsprogramms Word zu verhindern. Der Richter, der dies angedroht habe, habe Fehler gemacht, hieß es aus Redmond. Ein Verkaufsstopp schade sowohl Microsoft als auch der Öffentlichkeit.
Vor einem US-Berufungsgericht hat Microsoft deshalb beantragt, dass der Vertrieb der Textverarbeitung weiter zugelassen bleibt. Das Urteil würde Microsoft in irreparabler Weise schaden, weil es das Unternehmen zwingen würde, sein Flaggschiff-Produkt für Monate vom Markt zu nehmen, heißt es in dem Antrag.
Das Gericht hatte Mitte August dem Softwareunternehmen i4i Recht gegeben, das Microsoft Patenverletzung bei dem Dokumentenformat XML vorwirft. Der kanadischen Firma wurde eine Zahlung von 290 Millionen Dollar zugesprochen. Microsoft sollte innerhalb einer Frist von 60 Tagen die infrage stehenden Teile der Software entfernen. Betroffen wären die Versionen Word 2003 und Word 2007 sowie das für den Herbst geplante Software-Paket Office 2010. Andernfalls würde am 10. Oktober ein Verkaufsstopp in den USA greifen.
Microsoft wirft dem Gericht nun mehrere Fehler vor und warnt vor Problemen, die auftreten würden, wenn Word – und damit vielleicht auch das gesamte Office-Programmpaket – vom Markt verschwinden sollten. “Wir glauben, dass die Beweise klar zeigen, dass wir kein Patent verletzen und dass das Patent von i4i ungültig ist”, hatte ein Microsoft-Sprecher bereits in seiner Ankündigung einer Berufung gegen das Urteil mitgeteilt.