Cloud Computing: “Mehr als eine Marketing-Wolke”
Durch die virtuelle Nutzung von Software, Speicher, Rechenleistung und IT-Infrastrukturen über das Internet könnten Unternehmen bis zu 25 Prozent ihrer IT-Kosten sparen. Dennoch ist das so genannte Cloud Computing bisher nur bei 10 Prozent der Unternehmen fester Bestandteil der IT-Strategie.
Babylonisches Sprachgewirr
Die A.T. Kearney-Studie unterscheidet die drei Cloud-Computing-Sektoren mit Services in den Bereichen Web und Software (SaaS), Plattform (PaaS) sowie virtuelle Infrastruktur (IaaS). Dabei wird deutlich, dass die drei Bereiche sehr unterschiedliche Positionen auf der Lebenszyklus-Kurve einnehmen und für die Unternehmen einen unterschiedlichen Mehrwert generieren. Lediglich Infrastructure-as-a-Service (IaaS) wird in den kommenden drei Jahren weiter stark an Bedeutung gewinnen und aus Sicht der IT-Manager die versprochenen Einsparungspotenziale liefern. Die Umstellung von Plattformen und Software auf Servicekonzepte, wie beispielsweise Google-Mail, wird noch drei bis fünf Jahre auf sich warten lassen.
Barrieren bei der Nutzung
Den befragten IT-Managern zu Folge sind die wesentlichen Barrieren für einen systematischen Einsatz von Cloud Computing in den Unternehmen das fehlende Vertrauen in die Daten-Sicherheit, die Unvereinbarkeit mit unternehmensinternen IT-Vorschriften (Compliance) sowie die Befürchtung, bei der umfassenden Nutzung externer Dienstleister die Kontrolle über den IT-Prozess zu verlieren. Als weiteres Manko wird in den IT-Organisationen die fehlende Transparenz vor allem in Bezug auf die IT-Kosten pro IT-Service genannt – eine Grundvoraussetzung zum Nachweis der Wirtschaftlichkeit einer Verlagerung von Services in das Internet.
“Die Gründe dafür liegen jedoch nicht allein in den IT-Abteilungen”, so Dr. Marcus Eul, Partner bei A.T. Kearney und Experte für strategisches IT-Management: “Beim Thema Verlagerung von IT-Services an IT-Dienstleister sind in den meisten Fällen die Konzepte der IT-Dienstleister noch nicht ausreichend formuliert und gegen bereits bestehende Services und Produkte abgegrenzt.”
Dr. Marcus Eul
Foto: A.T. Kearney