Samsung Jet: Verspieltes Smartphone

Samsung führt explizit den 800 MHz schnellen Prozessor des Jet auf. Er setzt zwar keine Rekorde, verfügt doch das TG01 von Toshiba über eine 1-GHz-CPU, doch im Vergleich ist das durchaus gut: So arbeitet der Chip im i8910 HD mit 600 MHz, der des i900 Omnia mit 624 MHz. In der Praxis wirkt sich das primär durch eine angenehm schnelle Reaktion aus. So klappt etwa das Blättern durch die Menüs völlig ohne Zeitverzögerung.

Beeindruckend ist die extrem kurze Auslöseverzögerung der 5-Megapixel-Kamera: Nach nur 0,2 Sekunden ist das Bild im Kasten. Auch der Weißabgleich gefällt – Farbstiche sind kaum vorhanden. Zwei LEDs auf der Rückseite ermöglichen anständige Fotos auch in dunklen Umgebungen, allerdings wirkt die Ausleuchtung nicht sonderlich homogen: Die Mitte der Fotos sind hell, die Ränder und Ecken schon deutlich dunkler. Videos nimmt das Jet mit 720 mal 480 Pixeln bei 30 Bildern pro Sekunde auf. Ein einminütiges Videofile ist knapp 15 MByte groß.

Die Tonqualität bei Telefonaten geht durchaus in Ordnung. Der integrierte Lautsprecher ist laut genug fürs Freisprechen und reicht aus, um die Mitmenschen gelegentlich über seinen eigenen Musikgeschmack aufzuklären. Guter Klang ist selbstverständlich etwas anderes – aber mehr Bass ist aus so einem kleinen Gerät wohl kaum herauszuholen.

Das OLED-Display überzeugt mit brillanten Farben, perfekten Blickwinklen und erstaunlich guter Ablesbarkeit auch bei direkter Sonneneinstrahlung. Vor allem die Wiedergabe von Videos in entsprechend hoher Auflösung ist beeindruckend. Das Jet spielt auch DivX-Filmchen ab. Mit 800 mal 480 Pixeln löst die Anzeige übrigens so hoch auf wie die LCDs von HTC Touch HD und Sony Ericsson Xperia X1.

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Mit 1100 mAh gehört der Akku nicht zu den stärksten der derzeit vertretenen Stromspeicher – so nimmt beispielsweise der Akku des HTC Heros 1350 mAh auf. Laut Samsung sollen über 8 Stunden dauernde Telefonate respektive 17,5 Tage im Standby möglich sein. In der Praxis hält das Jet bei durchschnittlicher, aber nicht extremer Nutzung zwei Tage durch, bis es geladen werden möchte.

Fazit

Die gigantische Ausstattung, das tolle Display, die 5-Megapixel-Kamera sowie das attraktive Design sprechen für das neue Samsung-Handy. Doch die Konkurrenz ist groß – wer mehr Wert auf eine offene Plattform legt, auf nachinstallierbare Widgets und Programme denn auf ein attraktives Design und die Multimedia-Funktionalitäten, sollte sich eher bei Android-Smartphones umsehen oder vielleicht sogar ein iPhone in Betracht ziehen. Mangels SDK wird es für das Jet wohl kaum einen App Store geben.

Unterm Strich ist das Jet ein tolles, aber recht verspieltes Touchscreen-Smartphone. Spätestens wenn der Preis nach der Markteinführung fällt, und das neue Samsung-Handy ein Stück günstiger ist als seine berührungsempfindlichen Konkurrenten, dürften viele potentielle Käufer zuschlagen.

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Silicon-Redaktion

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