Das Manifest haben zahlreiche Firmen unterzeichnet, darunter mit Red Hat und Novell an der Spitze etliche aus der Open-Source-Szene. Von den damals gewichtigeren potenziellen Anbietern von Cloud Computing sind aber nur IBM, SAP, Sun und VMware dabei. Amazon, Google, Microsoft und Oracle fehlen. Microsoft kritisierte, man sei zur Vorbereitung des Manifests nicht einbezogen worden und habe ein fertiges Dokument unterzeichnen sollen. In der Open-Source-Gemeinde wäre es nicht ungewöhnlich, dass einige vorpreschen, später andere mitmachen und mit ihrem Engagement die Richtung eines Projekts bestimmen. Aber das Manifest ist eben nicht nur für diese Open-Source-Szene gemacht.
Der Australier Sam Johnston hatte parallel zur Erarbeitung des Manifests die Cloud-Formen analysiert und zwischen vier Ausprägungen differenziert. Die erste, die ‘Closed Cloud’, entspricht der Private Cloud und ist nicht für jeden zugänglich. Die zweite, die ‘Open Cloud’, verwendet offene APIS und offene Standards. Irgendwo zwischen diesen beiden Kategorien bewegt sich das heutige Angebot. Drittens aber sollte es noch die “Open Source Cloud” geben, die über offene APIs und Standards hinaus Open-Source-Software verwendet. Und schließlich sei noch eine Form denkbar, Wikipedia geht in die Richtung, die außerdem noch mit offenen Daten arbeitet: die ‘Free Cloud’.
Johnston ist deutlich detaillierter als das Open Cloud Manifesto, indem er präzise definiert: Offene APIs heißt nach ihm, dass alle relevanten Funktionen auf offenen Standards für solche Schnittstellen implementiert sein müssen. Anwender- und Metadaten müssen in offenen Standardformaten verarbeitet und gespeichert werden. Für die dritte Kategorie darf nur Open-Source-Software unter einer OSI
-akzeptierten Lizenz zur Anwendung kommen. Und in der vierten Form werden die Daten unter eine ‘Open Knowledge‘-Lizenz gestellt.
In der zentralen Frage, was denn offene Standards seien, wird Johnston noch einmal konkreter als das in diesem Punkt vage Manifest. Er verlangt, dass ein offener Standard in allen Details öffentlich dokumentiert und ohne Kosten zugänglich ist. Copyright-Gebühren sind also ausgeschlossen. Ähnliches gilt für Patente, die unwiderruflich kostenlos zur Verfügung gestellt werden müssen. Markenrechte dürfen nicht diskriminierend wirksam werden. Schließlich haben die Implementierungen eines offenen Standards unter einer OSI-akzeptierten Lizenz zu stehen (ergo Open Source) oder müssten Public Domain sein.
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Open Cloud
Wir werden in unserem Unternehmen sicherlich kein Cloud Computing einsetzen, weder Open, noch Closed. Es ist uns einfach zu gefährlich unsere Daten anderen anzuvertrauen und auch noch darauf zu spekulieren, daß unsere Internetverbindung immer steht.
Unser Konzept sieht vor in allen Outlets autarke Systeme zu installieren die einen sofortigen Datenabgleich mit der Zentrale vornehmen. Damit ist unsere Datensicherheit und die Ausfallsicherheit auf allerhöchstem Stand.
Gruß
Grundsätzlich sehe ich das auch so ...
... wie Herr Wolfgang Grimm, aber vielleicht gibt es ja der eine oder andere unkritische Datendienst einer Firma, der in die Open Cloud verlagert werden kann.
Zum Beispiel Dienste wie Webportale, Webservices, etc., mit Daten die sowieso für die Öffentlichkeit bestimmt sind. Die Firmendaten können dann einmal Nachts mit der Open-Cloud-Instanz abgeglichen werden.
Denn einige Vorteile bietet Open-Cloud schon: z.B. den Kostenvorteil. Durch das flexibel skalierbare Cloud Computing kann der Anbieter einen günstigen Tarif anbieten, der von einer Firma intern selber nicht so realisiert werden kann. Da geht dann sogar auch schon mal Micro-Payment. :) Außerdem kann man selbstständig die Virtual Machinen des Cloud-Computing über Schnittstellen belegen, verschieben und löschen, wie man gerade lustig ist, ohne immer wieder gleich einen neuen Vertrag machen zu müssen. Die internationale Infrastruktur des großen Cloud-Computing-Anbieters, auf der man solche "Puzzle-Verschiebe-Spiele" machen kann, ist für kleiner Firmen intern nicht zu realisieren.