Open Source macht Cloud-Nutzer frei

Wenn ein Konzern seine weltweit verstreuten IT-Kapazitäten in einer sogenannten ‘Private Cloud’ vereint, ist vor allem Virtualisierung angesagt – und VMware nicht weit. Die ‘Public Cloud’ heißt so, weil sie für jeden zugänglich ist. Bekannte Anbieter sind beispielsweise Amazon, Google, IBM, Microsoft und Oracle. Daneben versuchen diverse kleinere Anbieter, sich an den Trend anzuhängen. Früher oder später dürfte es zu einer Konsolidierungswelle kommen. Die Auswahl wird den Kunden bald weniger Freiheit lassen.

Noch ärger schaut es um die Freiheit in Sachen Anwendungen aus. Innerhalb einer Cloud gibt es kaum konkurrierende Angebote. Die heutigen Clouds sind allesamt exklusive Kreise, die nur dem offen sind, der ihre jeweiligen Regeln und vor allem Grenzen akzeptiert. Cloud Computing erhöht die Abhängigkeit von IT-Anbietern in einem Maße, dass es an Zustände der 80er Jahre erinnert. Dell hat dem im letzten Jahr die Krone aufgesetzt mit dem Versuch, den Begriff ‘Cloud Computing’ als eigenes Warenzeichen schützen zu lassen.

Viele potenzielle Kunden befürchten, ausgerechnet durch das Freiheit suggerierende Konzept Cloud Computing in alte Herstellerabhängigkeiten zurück zu fallen. Sun hatte die Gefahr erkannt und das eigene Angebot Open Cloud genannt. Tatsächlich spielte Open-Source-Software in diesem Angebot eine zentrale Rolle. Übrigens auch bei Google, aber hier bauen die APIs der Google Application Engine einen Käfig um das Ganze.

Anfang dieses Jahres gab es erste intensivere Diskussionen unter einigen Anbietern, welcher Freiheiten es bedürfe, um die Cloud-Angebote nicht gleich wieder in die Mülltonne werfen zu müssen. Die Gespräche resultierten im ‘Open Cloud Manifesto‘, das am 1. April 2009 vorgelegt wurde. Unter seinen Prinzipien findet sich der Satz: “Cloud-Anbieter dürfen ihre Marktposition nicht nutzen, um Kunden an die jeweilige Plattform zu binden und ihre Provider-Auswahl zu beschränken.” Dazu seien Standards zu nutzen und notfalls gemeinsam neue zu entwickeln. Alles müsse dabei unter dem Imperativ der Anwenderanforderungen stehen.

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Silicon-Redaktion

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  • Open Cloud
    Wir werden in unserem Unternehmen sicherlich kein Cloud Computing einsetzen, weder Open, noch Closed. Es ist uns einfach zu gefährlich unsere Daten anderen anzuvertrauen und auch noch darauf zu spekulieren, daß unsere Internetverbindung immer steht.
    Unser Konzept sieht vor in allen Outlets autarke Systeme zu installieren die einen sofortigen Datenabgleich mit der Zentrale vornehmen. Damit ist unsere Datensicherheit und die Ausfallsicherheit auf allerhöchstem Stand.
    Gruß

  • Grundsätzlich sehe ich das auch so ...
    ... wie Herr Wolfgang Grimm, aber vielleicht gibt es ja der eine oder andere unkritische Datendienst einer Firma, der in die Open Cloud verlagert werden kann.
    Zum Beispiel Dienste wie Webportale, Webservices, etc., mit Daten die sowieso für die Öffentlichkeit bestimmt sind. Die Firmendaten können dann einmal Nachts mit der Open-Cloud-Instanz abgeglichen werden.
    Denn einige Vorteile bietet Open-Cloud schon: z.B. den Kostenvorteil. Durch das flexibel skalierbare Cloud Computing kann der Anbieter einen günstigen Tarif anbieten, der von einer Firma intern selber nicht so realisiert werden kann. Da geht dann sogar auch schon mal Micro-Payment. :) Außerdem kann man selbstständig die Virtual Machinen des Cloud-Computing über Schnittstellen belegen, verschieben und löschen, wie man gerade lustig ist, ohne immer wieder gleich einen neuen Vertrag machen zu müssen. Die internationale Infrastruktur des großen Cloud-Computing-Anbieters, auf der man solche "Puzzle-Verschiebe-Spiele" machen kann, ist für kleiner Firmen intern nicht zu realisieren.

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