Red Hat Enterprise Linux 5.4 ist da
Red Hat hat auf seinem Summit in Chicago das vierte Update von Red Hat Enterprise Linux 5 vorgestellt. Die Entwickler haben den Schwerpunkt eindeutig auf die Virtualisierung gelegt: Das OS bietet nun eine Kernel-based Virtual Machine (KVM) sowie Intel Virtualization Technology for Directed I/O (Intel VT-d) und PCI-SIG SR-IOV.
Durch die Integration der drei Virtualisierungstechnologien ist es nun möglich, virtuellen Maschinen auf einer Plattform mit Intel-Xeon-Prozessor der 5500-Serie mehrere I/O-Geräte zuzuweisen. Darüber hinaus biete das neue Release einen verbesserten I/O-Durchsatz und zusätzliche Tools für Entwickler. Die Version 5.4 fungiert damit als Basis für das Enterprise Virtualization-Lösungsportfolio. Anwender von Red Hat Enterprise Linux, die die Xen-Virtualisierung nutzen, sollen aber weiterhin – zumindest während des Produkt-Lebenszyklus von Red Hat Enterprise Linux 5 – vollen Support erhalten.
“Red Hat und Intel arbeiten bereits seit Langem an Hardware-Verbesserungen”, berichtet Doug Fisher, Vice President der Intel Software and Service Group und General Manager der System Software Division. “Die Kombination von Intel-Xeon-Prozessoren der 5500-Serie und Red Hat Enterprise Linux, das Intel VT-d und SR-IOV nutzt, wird I/O-Engpässe in der Virtualisierung beseitigen und eine gesteigerte Performance, Effizienz und Skalierbarkeit mit High-Performance I/O-Devices ermöglichen.”
Neben den Xeon-Prozessoren der 5500-Serie sei man nun auch besser auf AMDs Istanbul eingestellt. In Sachen Netzwerk-Verbesserungen bietet 5.4 nun Generic Receive Offload (GRO), das neue Prozessor-Komponenten in aktuellen Netzwerk-Adaptern nutzt. Performance-Verbesserungen im Bereich Fibre Channel over Ethernet (FCoE) seien ebenfalls enthalten, so Scott Crenshaw, Vice President der Platform Business Unit bei Red Hat. Auch biete das neue Release Gerätetreiber für Disk, Netzwerk, Grafik und OFED InfiniBand.
Red Hat Enterprise Linux 5.4 will aber auch Anwendungsentwickler und Systemadministratoren etwas bieten: Man habe den Toolset Systemtap für die Performance-Überwachung überarbeitet, einschließlich der Unterstützung des Profilings von Applikationen in C++ und der Integration einer großen Anzahl an statischen Kernel-Tracepoints, um die Performance-Kontrolle bei Kernel-Subsystemen zu vereinfachen. Das Betriebssystem enthalte jetzt zudem eine erste Test-Implementierung der Malloc Memory Allocation Library, die für die aktuelle Multicore-Prozessor-Generation angepasst wurde.
Red Hat Enterprise Linux 5.4 ist ab sofort erhältlich und wird den Bestandskunden automatisch zur Verfügung gestellt.