Deutschland ist Marktführer in Sachen Biometrie
Fast drei Viertel der deutschen Arbeitnehmer wünschen sich nach einer Bitkom-Umfrage flexiblere Arbeitsbedingungen oder arbeiten bereits regelmäßig von zu Hause aus. Dabei werden an die Heimarbeitsplätze zum Teil hohe Anforderungen gestellt, um ein ähnlich hohes Sicherheitsniveau wie in den geschützten Bereichen eines Unternehmens zu erreichen. Die Lösung heißt Biometrie.
Unter Biometrie versteht man automatisierte Methoden, um Menschen zu erkennen. Körper- oder Verhaltensmerkmale von Personen werden mit elektronisch gespeicherten Datensätzen verglichen. So kann etwa für eine Zugangskontrolle automatisch überprüft werden, ob eine Person zu dem zugelassenen Personenkreis gehört. Der Vorteil biometrischer Verfahren gegenüber herkömmlichen Technologien: Während Ausweise oder Passwörter vergessen, gestohlen, gefälscht oder bewusst weitergegeben werden können, sind Fingerabdruck, Iris, Gesicht oder Stimme untrennbar mit der Person verbunden.
Derzeit stellen etwa hundert Unternehmen mit mehreren tausend Beschäftigten biometrische Produkte in Deutschland her oder befassen sich mit der Systemintegration. “Die deutsche Biometriebranche genießt international einen guten Ruf und liegt bei der Gesichtserkennung weltweit an der Spitze”, sagt Kempf. Der Biometriemarkt in Deutschland wächst von rund 120 Millionen Euro im Jahr 2006 auf voraussichtlich rund 300 Millionen Euro im Jahr 2010. Das geht aus einer Studie hervor, die Roland Berger Strategy Consultants für den Bitkom erstellt hat. Eine Studie der International Biometric Group rechnet für die Jahre 2009 bis 2014 mit einem weltweiten Wachstum von durchschnittlich 20 Prozent. Im Jahr 2014 sollen demnach weltweit knapp 9,4 Milliarden Dollar für biometrische Systeme ausgegeben werden.