Sichere Verschlüsselung für elektronische Ausweise
Im künftigen elektronischen Personalausweis soll die Kommunikation zwischen Ausweis und Lesegeräten unter anderem durch das Verschlüsselungsverfahren ‘Password-Authentication-Connection-Establishment (PACE)’ abgesichert werden.
Das Team um Marc Fischlin am ‘Center for Advanced Security Research Darmstadt’ (CASED) hat nun nach eigenen Angaben in Zusammenarbeit mit Jens Bender und Dennis Kügler vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) gezeigt, dass PACE aus kryptographischer Sicht das bestmögliche Sicherheitsniveau bietet.
Der ab November 2010 erhältliche elektronische Personalausweis wird per Funkverbindung ansprechbar sein. Damit nur berechtigte Zugriffe auf die Daten des Ausweises erfolgen können, wird für den ersten Verbindungsaufbau das vom BSI entwickelte Verschlüsselungsverfahren PACE zum Einsatz kommen. PACE erfordert die Eingabe einer PIN, bevor Pass und Lesegerät einen kryptographischen Schlüssel aushandeln können, mit dessen Hilfe dann eine abgesicherte Verbindung aufgebaut wird.
Mit ihren aktuellen Ergebnissen zu PACE zeigten die Forscher nach eigener Aussage, dass die über PACE ausgehandelten Schlüssel sicher sind. Dies gelte selbst in Umgebungen, bei denen ein Angreifer gleichzeitig mehrere Pässe und Lesegeräte anspricht. “Ein vollständiger Sicherheitsbeweis für ein solches Verschlüsselungsverfahren ist sehr komplex und kann nur selten erbracht werden”, sagte Fischlin. “Wir haben beispielsweise noch keinen vergleichbaren Beweis für das heutzutage oft eingesetzte SSL/TLS-Verfahren zur Absicherung von Online-Banking.”
PACE benötigt im Gegensatz zu üblichen Sicherheitsverfahren keine sogenannte Public-Key-Infrastruktur (PKI) – das ist ein vernetztes Computersystem zur Erstellung, Verteilung und Prüfung digitaler Schlüssel. Dadurch kann eine sichere kontaktlose Verbindung zwischen Chip und Lesegerät schnell aufgebaut werden und ist auch ohne Internetzugang möglich.