BSI rät von Google Wave ab
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat seinen zweiten Quartalslagebericht zur IT-Sicherheit veröffentlicht. Wie im Quartal zuvor ist demnach auch in den Monaten April bis Juni 2009 die IT-Sicherheitslage in Deutschland insgesamt mit erhöhtem Risiko zu bewerten.
“Insbesondere die fortschreitende Ausbreitung des Conficker-Wurms beeinflusst die Lage der IT-Sicherheit”, sagte Stefan Ritter, Leiter des Nationalen IT-Lagezentrums im BSI. “Trotz verschiedener Gegenmaßnahmen wurde im Juni ein weiterer erheblicher Anstieg an Neuinfektionen beobachtet.”
Gefahr gehe auch vom sogenannten Koobface-Wurm aus, der Nutzer sozialer Netzwerke wie Facebook und MySpace zum Download von Schadsoftware animiert. Darüber hinaus wurden Gefahren durch Online-Kriminelle und manipulierte PDF-Dateien beobachtet, so dass die IT-Sicherheitslage im Bereich ‘Bedrohungen & Gefahren’ im Quartalslagebericht mit hohem Risiko bewertet wurde.
Im Bereich ‘Angriffe & Ereignisse’ bewertete das BSI die Sicherheitslage mit erhöhtem Risiko. Hintergrund sind Angriffe auf Systeme der US-Flugkontrolle und der Diebstahl von Datenträgern der britischen Luftwaffe. “Besorgniserregend ist auch die Entdeckung eines Botnetzes mit 1,9 Millionen infizierten Rechnern, von dem auch Wirtschaftsunternehmen und Regierungsstellen betroffen waren”, so Ritter.
Im Themenbereich ‘Trends’ wird das Risiko für die IT-Sicherheit als normal bewertet. Die BSI-Experten raten hier von der Verwendung der Plattform zur webbasierten Kommunikation Google Wave ab, die im Mai vorgestellt wurde und in der zweiten Jahreshälfte veröffentlicht werden soll. Sowohl unter Aspekten der IT-Sicherheit als auch des Datenschutzes sei die Verwendung der neuen Plattform nicht zu empfehlen. Der Quartalsbericht kann kostenlos von der Webseite des BSI geladen werden.