Dabei wählen sie ihre Aufmachung oft so geschickt, dass den meisten Anwendern erst beim Eintreffen der Rechnung bewusst wird, dass sie sich auf ein kostspieliges Abonnement eingelassen haben und für den andernorts kostenfreien Download nun bezahlen sollen.

Durch Platzierung von Werbung bei Suchmaschinen entsteht häufig der Eindruck, es handle sich um die offiziellen Projektseiten, die als reguläres Suchergebnis aufgelistet werden. In Wahrheit sind es jedoch bezahlte Anzeigen, die Suchergebnissen täuschend ähnlich sehen. Hinweise auf die Vertragsbedingungen der Anbieter und die anfallenden Kosten sind dabei oft erst auf den zweiten Blick zu erkennen. Allein durch die Suchmaschinenwerbung tappen vermutlich jeden Tag mehrere Hundert Benutzer in die Falle.

“Schon seit langem müssen wir beobachten, wie zahllose schwarze Schafe mit teils massiven Drohgebärden gegen unbedarfte Nutzer vorgehen und dabei nicht nur den guten Ruf von freier Software schamlos ausnutzen, sondern ihr dreistes Geschäftsmodell zudem noch auf den Verdiensten hunderter Ehrenamtlicher aufbauen”, sagte Florian Effenberger, Marketing Project Co-Lead von OpenOffice.org.

“Weder Gerichte noch Verbraucherschutzzentralen haben bislang wirklich etwas dagegen unternehmen können. Mit unserer Kampagne wollen wir nun ein Zeichen setzen und insbesondere die Suchmaschinenbetreiber zur aktiven Unterstützung unseres Anliegens aufmerksam machen. Denn auch sie werden als Teil des Abzocksystems benutzt und verdienen mit jeder Anzeige zudem noch bares Geld.”

Im Rahmen seiner Kampagne hat das Open-Source-Projekt eine Seite mit Informationen und Hintergrundartikeln zusammengestellt, die die häufigsten Fragen der Betroffenen beantworten. OpenOffice.org ruft dazu auf, unter einer dafür eingerichteten E-Mail-Adresse entsprechende Seiten zu melden und von eigenen Erfahrungen zu berichten. Anhand der Einsendungen, die vertraulich behandelt werden, wird das Projekt gezielt die Suchmaschinen um ihre Mitarbeit bitten.

Silicon-Redaktion

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