Viele kleinere Parteien hätten den neuen Trend dagegen bisher verschlafen, so Knauf. Über ‘parteibezogene Indizes’ in unterschiedlichen Kategorien vergleicht er die Aktivitäten der einzelnen Parteien auf ihren Internetseiten.
“Vieles im bisherigen Bundestagswahlkampf knüpft an vergangene Strategien an. Große Parteien investieren offenbar nach wie vor viel Geld in stumme Pappschilder am Straßenrand. Gerade der jungen Bevölkerung kann man aber auf diese Weise Standpunkte nicht mehr nahebringen. Dabei hatte es Obama doch wunderbar vorgemacht: Er punktete im wahrsten Sinne des Wortes damit, die Unterstützer mitwirken zu lassen!”
Dafür nutzten die Wahlkampfstrategen Obamas vor allem konsequent sogenannte Web 2.0-Applikationen. Durch sie waren die Unterstützer nicht nur Beobachter, sondern konnten zum Beispiel als Wahlkampfhelfer fungieren. “Indem sie die auf dem Online-Portal angebotenen Werkzeuge nutzten, um Veranstaltungen zu planen oder Unentschlossene zu kontaktieren, brachten sie sich auch emotional in den Wahlkampf ein, identifizierten sich mit den Zielen Obamas und entwickelten vorher ungeahnte Aktivitätslevels.”
Obamas Informationsnetz war im Wahlkampf auf einen schnellen Informationsaustausch auf persönlicher Ebene ausgelegt. Relevante Informationen wurden per E-Mail, RSS, Twitter oder per SMS ausgetauscht und verbreitet. Zudem war und ist der heutige US-Präsident in vielen sozialen Netzwerken wie zum Beispiel Facebook vertreten. Obama ließ jeden, der es wollte, an seinem Wahlkampf teilhaben. “Dieses neue Vorgehen hat sicherlich zum Sieg beigetragen – was aber machen die deutschen Parteien angesichts dieser neuen Entwicklungen?”
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Piratenpartei ist auch im Bundestag
Außer der CDU/CSU, SPD, FDP, Grünen und den Linken ist auch die Piratenpartei im Bundestag vertreten. Typisch, gerade die Partei, die den Internetwahlkampf absolut dominiert, wird nicht erwähnt.