Studie: Nur wenige Deutsche nutzen eGovernment
Deutsche Bürger würden deutlich mehr Online-Angebote von Behörden nutzen, wenn diese besser ihren Erwartungen entsprechen würden. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage mit dem Titel “Das Online-Amt: Wunsch oder Wirklichkeit?”, die das Marktforschungsunternehmen TNS Emnid im Auftrag von Adobe Systems durchgeführt hat.
Weitere zentrale Ergebnisse der Studie sind:
- Nur das Fax ist noch unbeliebter als Online-Kommunikation: Obwohl inzwischen fast 70 Prozent der Deutschen das Internet nutzen (Quelle: (N)ONLINER Atlas 2009), dominiert beim Kontakt mit öffentlichen Einrichtungen eindeutig der persönliche Gang zur Behörde (80 Prozent). Es folgt die Kommunikation per Telefon (57 Prozent) und per Post (34 Prozent). Lediglich das Fax (10 Prozent) wird noch seltener zur Kommunikation genutzt als das Internet (23 Prozent).
- Elster wird akzeptiert: Das Finanzamt ist die Behörde, mit der heute am häufigsten online kommuniziert wird (58 Prozent). Es folgen die Zulassungsstelle mit 33 Prozent und das Einwohnermeldeamt (30 Prozent).
- Angebote müssen übersichtlicher und einfacher werden: Die zögerliche Nutzung virtueller Service-Angebote ließe sich ausbauen, wenn die Angebote von Behörden bestimmte Wünsche der Bürger umsetzen würden: So verlangen 75 Prozent der Befragten übersichtlichere Formulare und Anträge, 70 Prozent erwarten eine einfachere Bedienung. 63 Prozent hätten gerne eine persönliche Hilfe beim Ausfüllen, beispielsweise durch eine Online-Kontaktmöglichkeit mit dem zuständigen Sachbearbeiter. 53 Prozent wünschen sich bessere Erklärungen zu den vorhandenen Angeboten, etwa durch kurze Videos.
- Wunschzettel: Alles rund ums Auto online erledigen: 63 Prozent der Befragten würden gerne alle Anträge rund um ihr Fahrzeug, also PKW-An-, Ab- und Ummeldungen online erledigen. Bei den Berufstätigen sind es sogar 76 Prozent. 54 Prozent wünschen sich, Reisepass und Personalausweis online beantragen zu können. 37 Prozent möchten Gewerbeanträge über das Internet abwickeln, 32 Prozent sind es bei Bauanträgen.
- Fast die Hälfte würde online wählen: Immerhin 41 Prozent würden sogar online wählen gehen, wenn es entsprechend einfach und sicher möglich wäre. Bei den 14 – 39-Jährigen beträgt der Anteil der potenziellen Online-Wähler mehr als die Hälfte.
Adobe hat die Studienergebnisse, Infografiken und Einschätzungen von Behördenvertretern sowie weiteren Experten zusammen mit weiteren Hintergrundinformationen ins Netz gestellt.