EU veröffentlicht Beweise gegen Intel
Mit dieser Veröffentlichung will sich die EU-Kommission mit “harten Fakten” gegen den Vorwurf wehren, dass die Kartellwächter Verfahrensfehler begangen hätten. Die Brüsseler Behörde rechtfertigt anhand von Auszügen aus Dokumenten und Mails die Entscheidung, den Chip-Hersteller mit der beispiellosen Strafe von 1,06 Milliarden Euro zu belegen.
Die Kartellwächter sind zu der Überzeugung gelangt, dass Intel über Jahre hinweg Einzelhändler und Hersteller über Rabatte und direkte Zahlungen davon abgehalten hat, Produkte des Konkurrenten AMD zu vertreiben. Intel sieht sich indes zu Unrecht verurteilt und hat bereits Revision eingelegt.
Die EU hat nun beispielsweise Schriftverkehr von HP- und Dell-Managern veröffentlicht. Diese warnen in den internen Memos davor, AMD-Produkte auf den Markt zu bringen, da dies Sanktionen von Intel zur Folge haben könnte, die sich über alle Geschäftsfelder auswirken könnten. Ein HP-Manager schrieb: “Wir können keine AMD-Linien im Channel vertreiben. Wir müssen das direkt machen. Wenn wir es machen und erwischt werden, dann ist das Geld von Intel weg. Das Risiko ist zu hoch.”
Auch der Einzelhändler Media Saturn Holding habe laut den EU-Unterlagen Leistungen dafür erhalten, lediglich Rechner mit Intel-CPUs anzubieten.