Seit dem die Affäre vor drei Jahren aufgeflogen war, habe sich das weltweit agierende Unternehmen mit über 410.000 Mitarbeitern von Grund auf erneuert.
“Systematisches Fehlverhalten können wir heute und in Zukunft ausschließen, da bin ich sehr sicher”, bekräftigt Solmssen. Damit das auch so bleibt, will Siemens künftig verstärkt mit Wettbewerbern gegen Korruption vorgehen. “Wir suchen den Schulterschluss mit Mitbewerbern, um in verschiedenen Märkten oder Projekten Transparenz bei Ausschreibungen und sauberes Vorgehen bei der Realisierung der Projekte zu gewährleisten”, so Solmssen. Außerdem sollen künftig auch Organisationen wie zum Beispiel Transparency International über neue Abschlüsse wachen.
Eine Lösung im Fall von Pierer zeichnet sich indes noch nicht ab, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet. Von Pierer habe wohl versucht, den Betrag der von Siemens geforderten Strafe von 6 Millionen Euro herunterzuhandeln. Siemens wirft dem Manager vor, diese Affäre durch unwirksame Kontrollen erst möglich gemacht zu haben. Auch habe der ehemalige Konzernchef angeregt, die Strafe statt an Siemens, in die Siemens-Stiftung zu bezahlen. Wie es aus Konzernkreisen heißt, komme beides nicht infrage.
Mit der ‘Spende’ an die Stiftung, die soziale und kulturelle Projekte fördert, wolle von Pierer sein “Gesicht wahren”. Die neue Unternehmensleitung will jedoch von Pierer nicht die Möglichkeit geben, sich als großzügigen Spender zu stilisieren. Auch könne das Unternehmen nicht auf das Geld verzichten, daher komme auch eine Reduzierung der Strafe nicht in Betracht. Sollte von Pierer die Strafe nicht bezahlen, könnte er in einem Rechtsstreit möglicherweise mit seinem gesamten privaten Vermögen haften.
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