Die Revolte der Computerkinder
Frank Schirrmacher, Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, hat darauf hingewiesen, dass sich in der Piratenpartei ein bislang übersehenes Milieu organisiert. Übersehen werden die Piraten auch in der Berichterstattung zum Ausgang der Bundestagswahlen.
Bislang gibt es nur wenige, die das gebührend ernst nehmen. Dazu gehört Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer.”Der Zuspruch für die Piratenpartei zeigt, dass die Internet-Politik der alten Bundesregierung Lücken hat”, sagte er. “Die Themen Internet-Sperren, Online-Durchsuchungen oder Verletzungen des Urheberrechts im Netz müssen in der nächsten Legislaturperiode mit mehr Verständnis für die Generation 2.0 angepackt werden.”
Tatsächlich kann die Piratenpartei gerade in der Generation 2.0 punkten. Nach Angaben der Piratenpartei – die sich auf Infratest dimap beruft – haben rund 13 Prozent der männlichen Erstwähler die Piratenpartei gewählt. Auch diese Tatsache findet in der öffentlichen Diskussion nicht die Würdigung, die sie verdient.
Jens Seipenbusch,
Physiker und Bundesvorsitzender der Piratenpartei
Foto: Rainer Klute/ Piratenpartei
Die Piratenpartei bereitet sich jetzt auf die Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen im Mai 2010 vor. “Wir wollen in den Landtag einziehen, um dem Sicherheitswahn der Regierung Rüttgers ein Ende zu setzen”, sagte Bernhard Smolarz, Chef des NRW-Landesverbandes. “Die Menschen sollen weder einen Kahlschlag im Bildungs- und Polizeibereich hinnehmen müssen noch pauschal verdächtigt werden. Unser Wahlversprechen ist, uns mit ganzer Kraft für die Bürgerrechte und für eine vernunftbetonte Politik einzusetzen.”