Dahinter steckt die Strategie, dass bei einer Gefahr in einem Ameisenbau immer mehr Tiere herbeieilen. Dieses Prinzip haben die Wissenschaftler der Wake Forest University nun in eine Sicherheitssoftware implementiert.
Die “digitalen Ameisen” durchsuchen ein Computernetzwerk ständig nach Eindringlingen. Sobald eine Bedrohung identifiziert wird, wird Verstärkung herbeigerufen. Die Forscher glauben, dass das an Ameisen angelehnte System schneller arbeitet als herkömmliche Sicherheitssoftware.
“Aus der Natur wissen wir, dass sich Ameisen sehr effektiv verteidigen können”, sagt Errin Fulp, Professor für Computerwissenschaften. “Sie können ihre Verteidigung in kürzester Zeit verstärken und sehr schnell zu einem normalen Verhalten zurückkehren, nachdem die Gefahr beseitigt wurde. Wir versuchen, dieses Vorgehen auf ein Computersystem zu übertragen.”
“Unser Ansatz ist es, 3000 Arten von digitalen Ameisen einzusetzen, die alle nach Hinweisen auf Bedrohungen suchen”, ergänzt Glenn Fink. “Während sie das Netzwerk durchsuchen, hinterlassen sie digitale Spuren, ähnlich der Geruchsspuren, die echte Ameisen verwenden, um ihre Artgenossen zu leiten.” Bei Gefahr werde die Spur verstärkt, was weitere digitale Ameisen anlocke.
In einem Test hat die Sicherheitslösung erfolgreich einen Wurm aus einem Netzwerk mit 64 Computern entfernt. Laut Fulp ist die Technik vor allem für größere Netzwerke geeignet. Als Beispiel nennt er Regierungsbehörden, Universitäten und Großunternehmen.
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Erinnert mich an diverse alten "Cyberspacespiele"
Schon vor vielen Jahren gab es ein paar recht gute Spiele, in denen man sich im Cyberspace bewegte wie in einem 3D-Raum, und dieser wurde von massenhaft umherwuselnden Cyberwachhunden verteidigt, die sich beim Aufspüren eines Gegners auch zu Rudeln zusammentaten.
Diese Idee mit den "Ameisen" hört sich ähnlich an, und vielleicht ist eine organische Vorgehensweise gegen sich organisch verhaltende Schädlinge ja wirklich sinnvoll. Beim Menschen sind ja Immunsysteme, die ähnlich wie Ameisen arbeiten, auch sehr viel wirkungsvoller als Operationen.
Nur sehe ich bei der technischen Realisierung "digitaler Ameisen" ein paar Probleme.
1.) müssen diese tausenden kleinen Hintergrundprogramme miteinander kommunizieren, und das möglichst schnell. Und dabei müssen sie auch noch sicherstellen, dass es sich wirklich um Ameisen des eigenen "Nestes" handelt.
2.) muss jede Ameise ja Schadprogramme auch als solche erkennen. Bei echten Ameisen ist das einfach, für sie ist jedes Lebewesen, das keine Ameise ihres Schwarms ist, automatisch ein Feind. In Computernetzwerken kann man das wohl nicht so einfach auf andere Programme übertragen. Sonst müsste sämtliche "gute" Software mit einem speziellen "Duft" geimpft werden, damit sie nicht angegriffen/gelöscht wird.
3.) werden die Schadprogrammierer wohl sehr schnell diese Technik adaptieren und ihrerseits "Gegenameisen" entwickeln, die aktiv gegen die Schutzameisen vorgehen und dabei ebenso organisiert vorgehen.
Bisher ist mir nicht bekannt, dass Viren oder Würmer in einem Netzwerk zusammenarbeiten. Es gab allerdings schon Viren, die befallene Dateien markierten, damit andere Viren sie nicht noch einmal zu infizieren versuchten.
Doch Antivirenprogrammierer brachten ihren Programmen dann bei, diese Markierungen zu "fälschen" und damit die Software quasi zu impfen.
Auf diesen "Krieg der virtuellen Insekten" bin ich schon gespannt.