iPhone: Bezahlte Inhalte auf dem Vormarsch
Der US-Fernsehsender CNN hat die Debatte um Bezahlinhalte im Internet weiter angeheizt. Das Medienhaus kündigte jetzt, ebenso wie das Politik-Magazin The Spectator, kostenpflichtige Applikationen für das iPhone an. Erst kürzlich hatten der Medienunternehmer Rupert Murdoch und die Axel Springer AG angekündigt, im Internet und auf Handys Bezahlschranken aufzubauen.
Das britische Wochenmagazin Spectator führt nach einem Bericht der BBC ein Abo-Modell ein. Die Installation des Programms kostet einmalig umgerechnet rund 0,65 Euro, für den Abruf der jeweiligen Ausgabe wird noch einmal derselbe Betrag fällig. Die Abrechnung erfolgt über Apples Online-Laden iTunes. Für die CNN-Applikation müssen Nutzer einmalig 1,99 Dollar zahlen. Das Programm biete Zugriff auf Artikel, Fotos und Videos, hieß es.
Auch andere Medienkonzerne wollen mit einer Artikelgebühr ihre Einnahmen steigern. In Deutschland sind Nachrichten-Applikationen fürs iPhone bislang von der Mobileo AG und dem niederländischen Nachrichtenportal nu.nl am Markt – beide kosten einmalig 1,60 Euro. Die Axel Springer AG verlangt für die Premium-Version der Fußball- Plattform ‘MeinKlub’ ebenfalls 1,60 Euro. Die US-Wirtschaftszeitung Wall Street Journal erhebt ab Ende Oktober wöchentlich zwei Dollar für die Nutzung der Handy-Applikation. Für den Website-Zugriff nimmt das Blatt aus dem Murdoch-Konzern bereits seit Jahren Gebühren.
Die Debatte über Bezahlinhalte ist in den vergangenen Monaten erneut entbrannt. Bereits vor einigen Jahren waren zahlreichen Medienhäuser mit kostenpflichtigen Nachrichten gescheitert. Daher startet die Industrie nun einen neuen Versuch, ein tragfähiges Geschäftsmodell für die digitale Welt zu finden. Etliche Experten sehen Bezahlmodelle jedoch skeptisch, weil zahlreiche Redaktionen ihre Inhalte weiterhin kostenlos im Netz anbieten.