Bitkom: Online-Wahlen hätten Beteiligung verbessert
Hätten die Menschen auch ihre Stimme im Internet abgeben können, wäre die Wahlbeteiligung bei der Bundestagswahl möglicherweise deutlich höher ausgefallen. Das geht aus einer repräsentativen Befragung des Instituts Forsa im Auftrag des Branchenverbands Bitkom hervor. Befragt wurden 2000 wahlberechtigte Bürger.
Dabei gaben 21 Prozent der Nichtwähler an, sie hätten ihre Stimme abgeben können, wenn sie es elektronisch hätten tun können. Auf alle Wahlberechtigten umgerechnet entspräche dies einer Steigerung der Wahlbeteiligung um sechs Prozentpunkte, hieß es vom Bitkom. Die Wahlbeteiligung wäre bei der Bundestagswahl von historisch niedrigen 71 Prozent auf 77 Prozent gestiegen.
“Online-Wahlen würden einen wichtigen Beitrag gegen Politikverdrossenheit und Wahlmüdigkeit leisten”, sagte Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer. Er forderte die Politik auf, in der kommenden Legislaturperiode die rechtlichen Voraussetzungen für elektronische Wahlen zu schaffen.
Jüngere Wähler zeigten sich besonders aufgeschlossen: 25 Prozent der 18- bis 29-jährigen Nichtwähler hätten davon Gebrauch gemacht, aber nur elf Prozent der über 59-Jährigen. Bisher sind Internet-Wahlen nach dem deutschen Wahlrecht nicht erlaubt. Der Bitkom hatte sich bereits mehrfach für die Einführung von Online-Wahlen ausgesprochen.