Die IT-Branche macht uns krank
Münchner Wissenschaftler haben untersucht, wie gesund es ist, in der IT-Industrie zu arbeiten. Ihr Fazit: Die Gesundheitssituation in der IT-Branche ist “beunruhigend”. Die Beschäftigten leiden unter extremem Zeitdruck sowie hohem Arbeitsaufkommen.
Nach den Analysen der Forscher handelt es sich nicht um eine kurzfristige Belastungsspitze, die man “aussitzen” könne. Damit die Leistungsträger der IT-Wirtschaft nicht “ausbrennen”, müsse die Förderung der Gesundheit vom Randthema zum integralen Bestandteil der Firmenpolitik und der Organisationsentwicklung werden, hieß es. Die Wissenschaftler leiten aus ihren Resultaten fünf Handlungsfelder ab:
- Ein kontinuierliches Monitoring der Gesundheitssituation,
- das Etablieren einer Kultur der Verbesserung der Arbeitsprozesse,
- Maßnahmen für die Führungskräfte, die besonders stark unter Belastung leiden und zugleich eine Gatekeeper-Funktion für Führungskultur und Gesundheitsförderung innehaben,
- eine Förderung der Ressource Teamkultur und
- eine lebensphasensensible Personalentwicklung, die besonders die Bedürfnisse von Beschäftigten in der Familienphase sowie von älteren Beschäftigten berücksichtigt.
Am 6. Oktober stellten die Wissenschaftler ihrer Ergebnisse in einem Workshop in München vor, an dem auch Vertreter von SAP und der Deutschen Telekom teilnahmen. Das Projekt DIWA-IT wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds gefördert und läuft noch bis zum Mai 2010.