Blindflug: Anwender-Erfahrungen mit Business ByDesign

silicon.de: Den Aufbau einer spezifischen Organisationsstruktur nimmt einem auch eine gehostete Lösung nicht ab? Sind sie denn jetzt soweit mit der Einführung der neuen Lösung fertig?

Drexler: Der eigentliche Betrieb läuft natürlich extern ab. Aber es gibt einfach Dinge, wie zum Beispiel die User-Administration, die muss man dennoch selbst machen. Und natürlich ist Nach der Migration vor der Migration: Wir haben weitere Projekte, neue Prozesse aufgesetzt, etwa einen Einkaufs-Workflow. Das hat interne Ressourcen aufgezehrt. Das hat auch SAP so nicht auf dem Schirm gehabt und da haben wir auch noch einige offene Punkte.

silicon.de: Wo gibt es denn noch offene Fragen?

Drexler: Einige Dinge, die wir dringend gebraucht hätten, waren in dem ersten Release nicht vorhanden. Das Produkt ist gedacht für kleine und mittelständische Unternehmen. Ein normaler Mittelständler unserer Größe – wir beschäftigen etwa 40 Mitarbeiter in der PHORMS Management AG und rund 250 Mitarbeiter in den Schulen und Kindergärten deutschlandweit – schreibt vielleicht 300 Rechnungen im Monat. Wir schreiben aber über 1200 Rechnungen, und da ist die Lösung einfach an die Leistungsgrenzen gelangt.

silicon.de: Es gab also Performance-Probleme?

Drexler: Performance-Probleme gab es sowieso. Das haben wir aber auch von anderen Kunden gehört. Aber ich muss auch sagen, dass wir das inzwischen identifiziert haben, und da wurde allgemein sehr viel von der SAP gemacht. Ein wichtiger Austausch hat zum beim Kundentag in Walldorf stattgefunden. Da sind die meines Wissens etwa 1200 Entwickler von ByDesign zum ersten Mal mit den Anforderungen der Kunden konfrontiert worden. Das war für alle Seiten sehr hilfreich. Mit einigen Test-Cases lassen sich eben nicht alle Anforderungen, die es in der Realität gibt, vorhersehen.

silicon.de: Seit einigen Monaten gibt es ja das Featurepack 2.0. Haben sie das bereits im Einsatz?

Drexler: Viele Fallstricke wurden durch das neue Release gelöst. Viele Dinge kamen dazu, die das Ganze an verschiedenen Stellen sehr viel besser machen. Manche Bugs sind neu aufgetaucht, aber wir profitieren jetzt deutlich mehr von dem System.

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Silicon-Redaktion

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  • Erfahrungen SAP Business By Design
    Zugegeben: Meine Erfahrungen mit BYD als ehemaliger HCM Berater bei SAP stammen aus den Jahren 2007/2008. Allerdings hat man schon damals einen Eindruck bekommen können, was gut und was weniger gut an der Lösung ist.
    Gut und sehr stabil ist erst einmal die sogenannte AP (Application Platform) und dies in beinahe allen Fachbereichen. Sicherlich ein wegweisendes Modell, auch für die SAP Business Suite. Schlecht, oder sollte ich besser sagen: sehr schlecht war damals zumindest das Frontend. Durch die Verkettung von BYD an den SAP Netweaver und hier insbesondere an das Enterprise Portal von SAP, hat man wirklich so ziemlich alle Designfehler von EP "mitgeerbt". Es ist innerhalb und außerhalb von SAP ein offenes Geheimnis, dass hier - leider - "Agassi's Erbe" etwas ist, an dem viele SAP Produkte sehr schwer tragen. Vielleicht ist hier mit dem neuen 2.0 Einiges besser geworden, vor allem wenn man liest, dass BYD bald ohne NW ausgeliefert werden soll. Ich sage mal etwas flapsig: "Weg mit dem Portal, und der Kunde bekommt schnelle und moderne SAP Web Anwendungen !"
    Peter Bonin

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