Internetnutzer wollen nicht für Online-Artikel bezahlen
Internetnutzer in Deutschland sind derzeit nur sehr eingeschränkt dazu bereit, für Nachrichten, Berichte und Reportagen in Netz zu bezahlen. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des Forsa-Instituts im Auftrag des Brancheverbands Bitkom hervor. Demnach dürfte Werbung auf absehbare Zeit die wichtigste Geldquelle für journalistische Inhalte im Netz bleiben.
Der Studie zufolge sind nur 16 Prozent der Internetnutzer grundsätzlich gewillt, für Online-Inhalte zu bezahlen. Ein Ende der Kostenloskultur im Internet sei noch nicht in Sicht, kommentierte Bitkom-Vizepräsident Achim Berg das Umfrageergebnis.
Entscheidend für die Attraktivität der Bezahlangebote seien angemessene Preise. Die Grenze liege momentan bei einem Euro, wie die Umfrage zeige: Von den 16 Prozent, die grundsätzlich zahlungsbereit sind, würden fast alle (93 Prozent) bis zu 10 Cent pro Artikel ausgeben. Bis zu 1 Euro würde immerhin noch gut jeder Zweite (56 Prozent) berappen. Jeder achte Internet-Nutzer (12 Prozent) akzeptiert den kostenpflichtigen Einzelabruf. Eine Journalismus- Pauschale, also eine monatliche Abonnementsgebühr, würden hingegen nur 4 Prozent nutzen wollen.
2009 werde der Online-Werbemarkt erstmals die Marke von 1,5 Milliarden Euro überschreiten, prognostizierte der Bitkom. “Es sollte aber gelingen, auch im Internet durch den Verkauf einzelner Artikel, von Dossiers oder über Flatrates kostenpflichtige Angebote zu etablieren und damit gerade für den Qualitätsjournalismus ein zweites finanzielles Standbein aufzubauen”, so Berg.