Deutsche Firmen nehmen Datenschutz nicht ernst genug
Wenn es um den Schutz von Kunden- und personenbezogenen Informationen in Unternehmen geht, müssen Deutschlands Mitarbeiter offenbar besser aufgeklärt werden. Das ist das Ergebnis einer Studie, das die Marktforscher von Dynamic Markets im Auftrag des Büromaschinenherstellers Fellowes durchgeführt hat. Demnach bezweifelt jeder zweite Deutsche, dass Unternehmen und Institutionen mit ihren persönlichen Daten vertraulich umgehen.
Darüber hinaus gaben 95 Prozent der befragten Berufstätigen an, dass vertrauliche Informationen in ihrem Unternehmen Gefahr laufen, gestohlen zu werden. Nahezu jeder dritte Mitarbeiter aus kleinen und mittelständischen Unternehmen sagte, dass es in seiner Firma keine Richtlinien für den Datenschutz gebe.
“Nach wie vor landet viel zu viel Vertrauliches in Deutschlands Mülltonnen”, sagt Fellowers-Datenschutzexpertin Andrea Catong. “Dabei misstrauen 98 Prozent der Teilnehmer unserer diesjährigen Studie dem Umgang mit ihren Daten durch Unternehmen oder Behörden.”
Nach den Worten von Rechtsanwältin Kerstin Mutz ist Datendiebstahl in Unternehmen weiterhin ein gut gehütetes Geheimnis, vor allem wenn er von eigenen Mitarbeitern verursacht werde. “Abgesehen von dem damit verbundenen Imageschaden bietet das Bundesdatenschutzgesetz nur schwache Sanktionen. Deshalb empfiehlt es sich für Unternehmen in jeden Arbeitsvertrag eindeutige Richtlinien über den Umgang mit gedruckten Unterlagen und elektronischen Daten festzulegen und über deren Kenntnis und Einhaltung mindestens einmal im Jahr zu belehren. Für den Fall der Fälle haben Unternehmen dann die Möglichkeit gegen Verstöße rechtlich vorzugehen.”