Oracle OpenWorld: Larry in des Kaisers alten Kleidern
Oracle-Chef Larry Ellison lud zur OpenWorld-Konferenz ins Moscone Center in San Francisco. Dort stichelte er gegen IBM, ließ Scott McNealy eine Grabesrede auf Sun halten und begrüßte den Governator Arnold Schwarzenegger. silicon.de war für Sie dabei.
Hierbei verglich er die Sun-Leistungsdaten mit denen von IBM und rief Big Blue zu, sie sollen nicht an einem “smarteren Planeten” arbeiten, sondern an einem smarteren Computer. Das würde mehr zur Umweltentlastung beisteuern, als das was IBM derzeit vorhat. “Die denken wie Sarah Palin: drill Baby drill”, war sein Vergleich mit der erfolglosen Kandidatur der Republikanerin bei den letzten Wahlen.
Die erste Keynote teilte sich Ellison mit dem Sun-Mitgründer Scott McNealy, ohne dabei mit ihm zeitgleich auf der Bühne zu erscheinen. McNealy ist derzeit noch Chairman von Sun und sobald die Fusion abgeschlossen ist, wird er mit ein paar Millionen Dollar Bargeld aus dem Sun-Verkauf in den Ruhestand gehen.
Entsprechend war seine Rede eine Art Grabesrede für sein persönliches Lebenswerk “Sun Microsystems”. Mit gebeugtem Haupt und sanfter Stimme sprach er über längst vergangene Erfolge, über die technische Überlegenheit von Sparc und Solaris und über die bösen Journalisten, die das alles nie richtig verstanden und kommuniziert hätten.
Seine Anpassung an Oracle fiel ihm selbst in seinem vermutlich letzten öffentlichen Auftritt in einer Sun-Funktion sehr schwer. “Das ist mein einziger Pullover, der etwas Rot enthält”, entschuldigte er sich über seinen dunkelroten Pulli, dessen Farbe nur sehr wenig mit dem typischen Oracle-Rot zu tun hatte. Eigentlich hatte sein Outfit mehr Ähnlichkeit mit dem von Steve Ballmer auf der letzten CES.
Die zweite Rede von Ellison war dann am gestrigen Mittwoch. Auch hier erschien Ellison in seinem unverwechselbaren einzigen Anzug und nutzte für seine Rede ein Handmikrofon, so wie es die großen Popstars bei ihren Open-Air-Konzerten auch immer machen.