Trends im TK-Markt
Die TK-Unternehmen wiesen in der globalen Wirtschaftskrise lediglich leicht rückläufige Umsätze aus, da ihre Angebote Grundbedürfnisse abdecken. Im Vergleich mit Branchen wie der Automobil- oder der Maschinenbauindustrie ist das eine relativ komfortable Situation. Während der Aufschwung in diesen Branchen auf sich warten lässt, deutet er sich für die TK-Industrie deutlich an.
Das geht aus Angaben von Booz & Company hervor. Der Strategieberater prognostiziert in einer aktuellen Untersuchung bis 2012 Wachstum für den deutschen TK-Markt, vor allem im Geschäftsfeld Unterhaltungs- und Service-Angebote im Internet – wie beispielsweise soziale Netzwerke, mobile Anwendungen und Online-TV.
Konnte dieser Bereich 2007 erst neun Prozent des Gesamtumsatzes auf sich vereinen, werden es nach der Untersuchung 2012 bereits über 16 Prozent sein. In diesem Marktumfeld wird die Entwicklung neuer Fähigkeiten für alle Anbieter demnach zwingend. Der Markt für reine Sprach- und Zugangsdienste über Mobilfunk und Festnetz wird hingegen von einem Umsatzvolumen von 39 Milliarden Euro im Jahr 2007 auf weniger als 36 Milliarden Euro im Jahr 2012 zurückgehen.
Gleichzeitig lassen sich substanzielle Investitionen beispielsweise in Glasfaserinfrastruktur und in den Wechsel auf den neuen Mobilfunkstandard Long-Term-Evolution (LTE) nicht weiter aufschieben. Der Aufbau einer flächendeckenden LTE-Infrastruktur erfordert allein von den europäischen Carriern Investitionen von insgesamt 15 Milliarden Euro bis 2013.
Diese Ausgangslage erhöht den Konsolidierungsdruck im Markt der Infrastrukturanbieter weiter. Die Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass die Konsolidierung im europäischen Markt bereits weit fortgeschritten ist. Heute gehören schon 75 Prozent der Mobilfunknetzbetreiber zu international aufgestellten TK-Konzernen.