Das Für und Wider von Windows 7
Die Hersteller sehen das Thema relativ nüchtern. “Ich glaube nicht, dass Kunden derzeit gezielt ihren Kauf verzögern, um auf Windows 7 zu warten”, erklärte Stefan Engel, Geschäftsführer von Acer Deutschlang. Dennoch wartet die Branche gespannt auf das neue Betriebssystem, das Engel vermutlich stellvertretend für die gesamte Industrie, ein deutlich besseres Produkt als den Vorgänger nennt.
Für Großkunden enorm wichtig ist – neben dem Thema XP-Mode und Virtualisierung, wodurch für viele Unternehmen ein enormer Testaufwand bei der Neuinstallierung von Anwendungen wegfällt – auch die Enterprise-Funktion der Gruppenrichtlinien. Unternehmen können nun deutlich granularer für einzelne Mitarbeitergruppen festlegen, welche Images ausgerollt werden sollen. So lässt sich auch unternehmensweit festlegen, welche Mitarbeiter, welche Programme ausführen dürfen. “Das ist natürlich auch ein großer Sicherheitsgewinn”, erklärte Marcel Schneider, Geschäftsführer Microsoft Deutschland für den Großkundenbereich.
Branch Cache ist ein weiteres Feature, das gerade Unternehmen mit mehreren Filialen zugute kommt. Das Feature sorgt für eine Bandbreitenoptimierung zwischen der Zentrale und den angebundenen Zweigstellen. Wird in einer Filiale beispielsweise ein Dokument zum zweiten Mal aufgerufen, wird es nicht Zentral abgerufen, sondern aus dem Cache der eigenen Filiale geholt.
In einigen Details macht Windows 7 jedoch auch einen Schritt zurück. So ist etwa die Taskbar spürbar überarbeitet worden. Natürlich lässt sich die Taskbar nach wie vor individuell anpassen, doch viele Nutzer werden von dieser Möglichkeit keinen Gebrauch machen und mit der Voreinstellung arbeiten. Das bedeutet für viele Nutzer mehr Klicks und mehr Zeitaufwand, um eine Aufgabe zu erledigen als noch mit Windows XP. Wer zum Beispiel verschiedene Nachrichten aus Outlook offen hat, konnte unter XP über die Taskbar mit einem einzigen Klick die richtige Nachricht aufrufen. Unter Windows 7 muss jetzt erst auf das Outlook-Symbol und dann nochmal auf die entsprechende Nachricht geklickt werden. Microsoft will mit dieser neuen Organisation wohl vor allem den weniger Geübten den Einstieg erleichtern. Manchem Anwender kommt die voreingestellte Taskbar wie eine schlechte Kopie der Dock im Mac OS X vor. Aber wie gesagt, die Taskbar lässt sich schließlich anpassen.
