Die Wirtschaftswoche hatte im September gemeldet, dass Siemens offenbar seinen Wartungsvertrag bei SAP gekündigt habe. Siemens habe eine niedrigere Wartungspauschale aushandeln wollen. Weil SAP sich diesbezüglich nicht bewegt habe, habe Siemens den Vertrag “schon vor einigen Wochen” zum Ende des Jahres gekündigt, berichtete das Blatt.
Siemens ist einer der größten SAP-Kunden. Rund 160.000 Mitarbeiter nutzen das SAP-System weltweit. Wie hoch die aktuellen Wartungsleistungen an SAP für die System-Wartung sind, ist nicht bekannt. Normalerweise beträgt die Maintenance-Gebühr 17 Prozent vom Lizenzpreis. Allein für Wartung bezahlt Siemens einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag im Jahr: “mehr als 30 Millionen Euro”, zitierte die Wirtschaftswoche einen Analysten, der ungenannt bleiben wollte.
Ein anderer Marktkenner verwies darauf, dass SAP Siemens keine Sonderkonditionen gewähren könne. “Denn die Schlange der Unternehmen, die jene dann auch wollen, reicht einmal um den Globus”. Lasse man Siemens indes ziehen, dürfte das erst recht als Signal wirken. “Denn viele andere Unternehmen überlegen auch bereits, bei der Wartung auf Fremdanbieter zurückzugreifen.”
Jetzt haben sich SAP und Siemens jedoch geeinigt. Wie SAP mitteilte, hat Siemens den bestehenden Wartungs- und Supportvertrag für alle im Konzern eingesetzten SAP-Anwendungen um drei Jahre verlängert. Die Vereinbarung umfasst die SAP-Standardwartung für Großunternehmen.
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