Nach Auskunft von Susen überlegen einige Firmen ernsthaft, ob sie ihr SAP-System nicht ganz ohne Wartung betreiben können. Das gelinge zwar nicht in jedem Fall. Werde jedoch zum Beispiel das Modul HR Personal Management nicht genutzt, erscheine dies durchaus möglich.
Der Software-Händler Susen erwartet von alternativer Wartung auch einen Wachstumsschub für den Gebrauchtsoftware-Markt. Bislang müssen für Lizenzen, die aus der Wartung genommen wurden, bei erneuter Inbetriebnahme die vollen Wartungsgebühren nachgezahlt werden.
“Blieben beispielsweise 20 mySAP ERP-Lizenzen für zwölf Monate ungenutzt, so müssen bei Reaktivierung fast 14.000 Euro Wartung nachbezahlt werden”, so Susen. “Dabei ist mir unklar, was die Gegenleistung der SAP für dieses Geld ist. Immerhin wurde in dieser Zeit doch keine Wartungsleistung vollbracht. Ich finde, dass die SAP hier ihre Monopolstellung zu Lasten der Anwender ausnutzt. Kartellrechtlich ist das sicherlich zu beanstanden.”
Update: SAP hat diesen Artikel nach der Veröffentlichung kommentiert. “Für die Mehrzahl der Kunden, die sich momentan in Deutschland und Österreich noch für ihren bestehenden Support-Vertrag entschieden haben, wird sich die Preiserhöhung gegenüber Enterprise Support nicht als teurer erweisen”, sagte Stephan Sieber, COO SAP Deutschland.
“Denn es ist nicht entscheidend, wann Kunden erstmals einen Vertrag mit der SAP abgeschlossen haben, sondern es gilt das Vertragsabschlussdatum der aktiven Verträge. Ich möchte nochmal betonen, dass unsere Kunden mit Enterprise Support auch sehr viel mehr Leistung erhalten.”
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