Gartner-Symposium: Das Who-is-Who der IT-Branche
Wenn Gartner ruft, stehen die IT-Bosse dieser Welt Schlange. Schließlich möchte jeder im führenden Quadranten der berühmten Magic-Squares landen. Zu schade nur, dass es diese Quadrate nur für Produkte und Unternehmen gibt – nicht aber für Personen. Diese waren nämlich am Schaulaufen.
Und so malten die Distinguished-Analysten und Gartner-Fellows ein düsteres Bild über die IT-Branche: Keine Budgeterhöhung im nächsten Jahr; überalterte Server, deren Anteil schon bald zehn Prozent erreichen wird und noch immer zu viele CIOs, die nicht die Sprache des Business sprechen können. Aufwärts geht es in der IT-Welt laut Sondergaard erst wieder ab 2012 – doch eine Garantie gibt es dafür natürlich nicht.
Bis dahin wird der Kampf um IT-Macht und -Budgets mit intergalaktischen Maßstäben geführt. So verabschiedete sich Sondergaard von den IT-Managern mit dem etwas abgewandelten Starwars-Slogan: “Möge die IT-Macht mit euch sein!” Sein Chef, Gartner-CEO Gene Hall, versuchte noch nach bester US-Marketingmethode aus den Problemen eine Chance zu machen: “IT kann wie kein anderer Bereich dem Unternehmen neue Wachstumsimpulse geben, darauf sollten sich die IT-Chefs fokussieren”, rief er den leicht deprimierten CIOs zu.
Das erreicht man am besten mit neuer Hard- und Software – beispielsweise von HP. “Wir haben eine Strategie stets mehr zu verkaufen”, antwortete HP-Chef Mark Hurd in seiner Keynote auf die Frage einer Gartner-Analystin, wie HP den gebeutelten CIOs unter die Arme greifen könnte. Laut Hurd versteht sich HP als Partner der CIOs. “Wir gehen nicht an die Fachbereiche sondern sorgen dafür, dass der CIO in unsere IT-Vertriebsaktionen von Anfang eingebunden ist”, war sein Schmuseangebot.
Hurd löste sich in seinem Auftritt vom klassischen Gartner-Stil. Er ließ sich ein Flipp-Chart auf die Bühne stellen und kritzelte in Lichtgeschwindigkeit diverse Markt- und Umsatzzahlen sowie HPs Businesspläne aufs Papier. Wer dem nicht so schnell folgen konnte, kann sich bei Gartner noch einen (kostenpflichtigen) Audio-Reply bestellen.
Interessant war, dass Hurd dem Cloud Computing in seiner gegenwärtigen Form eine klare Absage erteilte. “Wenn mein CIO Andy Mott zu mir käme, um mir zu erklären, dass er unsere Buchhaltung auf einen Cloud-Provider outsourcen möchte, würde ich zu ihm sagen: ‘Geh zurück an deinen Schreibtisch, das machen wir nicht'”. Er führt vor allem Sicherheitsbedenken ins Feld: “Wir haben pro Tag 1000 Hackerangriffe, die immer diffiziler werden, schon deshalb müssen wir die Kontrolle über unsere Daten und Sicherheitseinrichtungen behalten.”