Mit Windows 7 auf Service Pack 1 warten?
Windows Vista ist derzeit auf Service Pack 2 (SP). Windows XP hat schon das dritte Service Pack hinter sich. Spätestens seit Vista folgen viele Unternehmen dem Ratschlag von Analysten und Experten, wenn kein direkter Handlungsbedarf besteht, zwischen 12 und 18 Monaten mit Testen und Migration zu warten.
In den älteren Versionen waren die Service Packs vor allem kumulierte Sicherheitspatches. Heute kommen die Sicherheits-Aktualisierungen meist automatisiert über Windows Update. Ein Service Pack für Windows wird daher wohl in erster Linie neue Funktionen mit sich bringen.
Das ist einer der Gründe, warum das Beratungshaus Gartner jetzt auch dazu drängt, mit dem Testen von Windows 7 nicht mehr bis zum ersten SP zu warten.
Aber das hat auch noch andere Gründe. Windows 7 hat bereits zahlreiche Tests durchlaufen und ein deutlich umfangreicheres Beta-Programm hinter sich als die Vorgängerversionen. Für Bugs wird Microsoft daher schnell Patches verteilen. Als Mittel gegen inkompatible Anwendungen bietet Microsoft schließlich auch den XP-Modus an. Sollten sich Anwendungen mit Windows 7 nicht vertragen, lässt sich die gewohnte XP-Umgebung verhältnismäßig einfach emulieren. Auch das könnte bei den Überlegungen der Gartner-Analysten eine Rolle gespielt haben.
Ein weiteres Problem liegt wohl darin, dass viele Unternehmen nach wie vor auf XP sind. XP jedoch ist bereits seit April im Support-Zyklus für Extended Support und dieser soll nach derzeitigem Stand 2014 auslaufen. Dann wird es von Microsoft auch keine Sicherheits-Updates für das Betriebssystem geben. Die Experten von Gartner gehen davon aus, dass die meisten ISVs sich ab 2011 vom Support für XP verabschieden werden. Ab 2012 beginnt laut Gartner für XP die “Gefahrenzone”. Wer jetzt auf das SP 1 für Windows 7 wartet, dem könnte also durchaus die Zeit davon laufen.