Deutschland ist Innovations-Europameister
Deutsche Unternehmen setzen auch in Krisenzeiten auf Forschung und Entwicklung (F&E). Mit einer Steigerung der Ausgaben um 9 Prozent liegen sie 2008 deutlich über dem globalen Durchschnitt von 5,7 Prozent. Mit insgesamt F&E-Investitionen von 28,5 Milliarden Euro positioniert sich Deutschland als der führende Forschungsstandort in Europa und steht für 7,9 Prozent der weltweiten F&E-Investitionen von 362 Milliarden Euro.
Das sind die Ergebnisse der aktuellen Studie Global Innovation 1000 der Strategieberatung Booz & Company. Die Studie analysiert die F&E-Budgets und -Strategien der 1000 Unternehmen mit den weltweit höchsten Ausgaben in diesem Segment.
Trotz der 2008 einsetzenden Wirtschaftskrise stärken die Unternehmen demnach weiter ihre Forschung und Entwicklung. Das überraschende Studienergebnis: Obwohl 65 Prozent der weltweiten Top-1000-Innovatoren in der schwersten Rezession seit 1929 deutliche Umsatzrückgänge verbuchen und 32 Prozent sogar Verluste schreiben, erhöhten mehr als zwei Drittel ihre F&E-Ausgaben im vergangenen Jahr. 90 Prozent der befragten Manager bewerten Innovation als wesentlichen Erfolgsfaktor für den erhofften Aufschwung.
Die globalen Top 20, die 26 Prozent des gesamten ‘Global Innovation 1000’-Budgets auf sich vereinen, beziffern ihre Gewinneinbußen auf 35 Prozent. Dennoch steigerten diese Firmen ihre F&E-Etats auch im Krisenjahr 2008 um weitere 3,2 Prozent (im Vorjahr 7,6 Prozent). Zu Kürzungen in diesem Bereich kommt es nur bei etwas mehr als einem Viertel der Befragten.
“Im globalen Wettbewerb nimmt die Bedeutung von Innovationen zur Erhaltung der künftigen Wettbewerbsfähigkeit zu”, sagt Stefan Eikelmann, Sprecher der deutschen Geschäftsführung von Booz & Company. “Konsequenterweise wird daher in der Krise nicht zuerst der Rotstift bei F&E angesetzt. Außerdem sind Produktentwicklung und Innovationszyklen in vielen Branchen wie etwa Pharma auf mehrere Jahre angelegt, so dass sie konjunkturelle Dürreperioden überdauern.”