Im Test: Die Touch-Funktionen von Windows 7
Unser Kollege Joachim Kaufmann von ZDNet hat die neue Touchscreen-Bedienung in Windows 7 getestet und hat damit bleibende Spuren hinterlassen – nicht zuletzt auf seinem Bildschirm.
Auch die Windows-Fotogalerie kann nicht vollends überzeugen: Zum Blättern von Bildern werden wie im Internet Explorer nur relativ kurze, unnatürliche Wischbewegungen akzeptiert. Lässt man den Finger zu lange auf dem Display, tut sich nichts. Beim Drehen von Bildern springen diese in 90-Grad-Schritten, anstatt ein echtes Feedback zu geben.
Dank seiner einfachen Oberfläche mit großen Bedienelementen ist das Media Center im Prinzip ein idealer Kandidat für die Fingerbedienung. Aber auch hier trüben Detailschwächen das Bild: Zwar lässt es sich in Menüs und Bibliotheken flüssig navigieren, das Weiterblättern von Bildern ist aber nicht durch die bereits mehrfach erwähnte Wischbewegung, sondern nur über Schaltflächen möglich. Dazu kommt, dass relativ wenig für die Steuerung mit dem Finger spricht: Mit den vier Pfeil-Tasten klappt es schneller und komfortabler.
Beim Schreiben mit dem Stift in Windows Journal nervt die fehlende Handflächenerkennung: Hat man den Ballen auf das Display gelegt, bevor der Stift erkannt wird, registriert die Software Punkte und Striche.
Abgesehen von den Schwächen bei der Implementierung stellt sich die Frage, ob und wann Finger- und Stiftbedienung überhaupt sinnvoll sind. Die Antwort: selten. Bei der Nutzung feststehender Touch-Displays, egal ob Standalone oder als Teil eines Notebooks, wird der Arm nämlich schon nach kurzer Zeit schwer. Zudem gibt das Notebook-Display bei der Berührung kurz nach, was die präzise Auswahl erschwert.
Anders sieht es dagegen bei einem Convertible-Tablet-PC aus, dessen Display sich klappen lässt. In dieser Konstellation kann die Nutzung eines Touchscreens sinnvoll sein. Allerdings bemerkt man auch hier schnell, dass Tastatur und Touchpad deutlich überlegen sind.
Die Tatsache, dass ein Multitouch-Displays nach der Bedienung mit Fingerabdrücken übersät ist, wird bei den meisten Nutzern wenig Anklang finden. Was schon beim 3,5-Zoll-Screen des iPhone nervt, stört beim 15-Zoll-Display eines Notebooks erst recht.